Medienrat gegen Satelliten-Gebühr

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Saarbrücken – Pläne von SES Astra, eine Gebühr für das bisher frei empfangbare digitale Satellitenfernsehen zu erheben, sind bei der Landesmedienanstalt Saarland auf Ablehnung gestoßen.

LMS-Direktor Dr. Gerd Bauer hatte bereits vor einigen Tagen eine Überprüfung der Astra-Pläne durch die KEK mit Blick auf „die marktbeherrschende Stellung des Satelliten-Betreibers und der beiden großen Privatsender RTL und ProSiebenSat.1“ nachdrücklich unterstützt.
 

Am heutigen Donnerstag teilte er mit, dass sich auch der Medienrat der LMS in seiner letzten Sitzung besorgt über diese Absichten gezeigt hätte. Nach Meinung des Medienrates gibt es für den Fernsehzuschauer weder im terrestrischen Bereich noch bei Kabelempfangs derzeit unter finanziellem und/oder programmlichem Blickwinkel attraktive Ausweichmöglichkeiten für den Fall der Einführung einer solchen Satellitengebühr gibt. Außerdem wurde befürchtet, dass dadurch der gerade entstehende europäische Fernsehmarkt in nationale Teilmärkte getrennt werden könnte. Das Entstehen einer europäischen Öffentlichkeit sowie eines grenzübergreifenden Kommunikationsraumes in der Saar-Lor-Lux-Region würde dadurch nachhaltig beeinträchtigt.
 
Der Medienrat schloss sich nach Bauers Worten ausdrücklich der Forderung der DLM an, „dass mindestens die privaten Vollprogramme auch zukünftig ohne Gebühren empfangbar bleiben“.Der Medienrat appelliere vor diesem Hintergrund an die medienpolitisch Verantwortlichen in Deutschland wie auf EU-Ebene, im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeiten zeitnah zu prüfen, in welcher Weise auch zukünftig ein freier Empfang von privaten Fernsehprogrammen sowie ein chancengleicher und diskriminierungsfreier Zugang von Fernsehveranstaltern zu Übertragungsplattformen gewährleistet werden kann. [sch]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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