Medientreffpunkt: Profitabler Betrieb von Video-on-Demand noch nicht möglich

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Mit „Fernsehen auf Bestellung“ lässt sich in Deutschland erst in einigen Jahren Geld verdienen. Das war das Fazit einer Gesprächsrunde von Video-on- Demand-Anbietern beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland.

Christian Senft, von der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe sagte, die größten Probleme für ein schnelles Wachstum von Video-on-Demand seien die mangelnde Zahlbereitschaft von Internetnutzern, für die Werbekunden zu wenig Nutzer und relativ hohe Verbreitungskosten. Zwar sei der Markt in letzter Zeit gewachsen, aber Gewinne könne man nur bei einem Massenmarkt erwirtschaften.

Einen anderen Weg beschrieb Leander Carell vom kleinen Unternehmen Nowtilus. Seine Firma könne nicht mit den Großen der Branche konkurrieren und konzentriere sich deshalb auf kleine, spezielle Zielgruppen. Die seien eher bereit, für Videoangebote zu zahlen, als das Massenpublikum. Carell sagte, die Zeit sei noch nicht reif, für die massenhafte Nutzung von Video-on-Demand, da die Zielgruppe noch sehr jung sei und erst in das neue Marktsegment hineinwachsen müsse.
 
Heftigen Widerspruch erntete er dabei von Thomas Weymar von der Firma Telepool. Weymar sagte, gerade bei einer immer älter werdenden Bevölkerung, die immer weniger Geld zur Verfügung habe, sei ein Pioniermedium wie Video-on-Demand sehr schwer zu etablieren. Video-on-Demand werde noch lange brauchen, bis es Gewinne abwerfe. Die Verantwortlichen sollten nicht so tun, als wäre in naher Zukunft ein profitabler Betrieb möglich.
 
Ein weiteres Problem bei Video-on-Demand sieht Weymar im Erfordernis, sich ein Angebot auswählen zu müssen. „Viele Leute sind einfach zu bequem, sich selbst etwas auszuwählen, wenn sie den Fernseher anmachen und sich berieseln lassen können“. Gerade die Auswahl sei ja der Vorteil von Video-on-Demand, widersprach ihm Christian Senft. Ein weiterer Vorteil sei die Mobilität von Video-on-Demand, ergänzte Dr. Robert Lackner von der Bavaria Film. Wenn er heute durch ein Zugabteil gehe und die vielen Laptops sehe, begreife er das Potenzial, das Video-on-Demand in der Zukunft habe.
 
Für den Heimgebrauch sei die größte Herausforderung, den Sprung vom Internet-PC zum Fernseher technisch zu bewältigen. Laut Matthias Schwankl von Eutelsat Kabelkiosk ist dieses Problem lösbar. In wenigen Jahren seien genügend Endgeräte für Video verfügbar, sodass ein profitables Geschäft realistisch erscheine. [cg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Medientreffpunkt: Profitabler Betrieb von Video-on-Demand noch nicht möglich Die Lösung des Problems ist offensichtlich ganz einfach, nur ist es das, was die Anbieter nicht wollen.
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