NBC Universal rüstet sich gegen Schwarzseher

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Los Angeles, USA – Der US-Medienkonzern NBC Universal hat angekündigt, mit Beginn der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver den Zugang zu verschiedenen Angeboten strenger limitieren zu wollen.

Zahlreiche Programmpunkte seien dann nur noch für Pay-TV-Kunden verfügbar und auch gegen sogenannte „Schwarzseher“ sollen bessere Sicherungssysteme installiert werden.
 
NBC offeriert in den USA verschiedene Live-Streaming-Angebote. Diese sind entweder über das Internet, einen Kabelanschluss oder über Satellit verfügbar. Anders als etwa bei der deutschen Pay-TV-Plattform Premiere wird Kunden dabei allerdings kein eigenes Empfangsgerät zur Verfügung gestellt. Stattdessen schließt NBC Kooperationen mit verschiedenen Netzbetreibern ab, Kunden müssen sich dann über eine Kennung identifizieren, sobald sie auf Dienste von NBC zugreifen wollen. Sollte es allerdings keine Partnerschaft zwischen NBC und dem eigentlichen Anbieter der regulären TV-Dienste geben, kann auch kein Zugriff auf entsprechende Programme erfolgen, berichtet das Branchenportal „IT Times“.

Laut einem Bericht des „Sports Business Journals“ vom Ostermontag betrachtetNBC Universal die kommenden Olympischen Spiele in Vancouver, die im Februar 2010 beginnen, daher auch als Test für ein neues Verschlüsselungssystem. Eine erste Probephase gebe es demnach ab diesem Sommer und ab Februar 2010 erfolge dann der erste Einsatz unter „realen“ Bedingungen. Man gehe davon aus, dass sich während der Spiele die Zahl der Zuschauer deutlich erhöhen werde, gleichzeitig rechne man aber mit einem Anstieg der Versuche von Schwarzsehern, illegal auf das Programm zugreifen zu wollen. Kunden, die nicht über Partnerunternehmen bei NBC registriert sind, erhalten zwar auch Zugriff auf Berichte, dabei handelt es sich allerdings um älteres Archivmaterial. Live-Stream-Angebote sollen auf zahlende Kunden beschränkt werden.
 
Ob sich die Strategie von NBC durchsetzen kann, gilt noch als ungewiss. Fast parallel kündigten andere Internet-TV-Anbieter wie CBSSports.com an, alle Berichte sowohl als Live-Stream wie auch als Archiv-Version zur Verfügung zu stellen. Dieser Dienst soll für alle Nutzer kostenlos erfolgen und unabhängig davon sein, ob ein Zuschauer einen Vertrag mit einem Anbieter von Kabel- oder Satelliten-TV-Diensten hat.
 
Damit scheint sich auch für die Olympischen Spiele 2010 ein Dilemma abzuzeichnen, dass bereits bei anderen großen Sportveranstaltungen in der Vergangenheit bestand. Anbieter von Pay-TV-Diensten sehen sich einem immer größeren Wettbewerb durch Internetanbieter gegenüber, welche die gleichen Dienste entweder kostenfrei oder deutlich günstiger anbieten bzw. anbieten können. [cg]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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