Netflix will die Filmbranche revolutionieren

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Zeit das sich etwas ändert – zumindest nach Ansicht von Chris Goss, Direktor für Studio-Technik bei Netflix.Ihm ist das traditionelle Filmemachen heutzutage zu ineffizient.

Netflix leitet im Zuge des Aufstiegs zu einem globalen Unterhaltungsproduzenten bei vielen Titeln inzwischen selbst den Produktionsprozess. Nach Ansicht von Chris Goss kommen Technologien zur Förderung der Innovation, Kollaboration und Kommunikation in dem komplexen Metier der Film- und Serienproduktion weniger häufig zum Einsatz als in vielen anderen Branchen, wie das Branchenportal „Horizont“ hierzulande zuerst berichtete.

In den letzten zwei Jahren hat Netflix deshalb ein Hauptaugenmerk auf die neuen technischen Möglichkeiten zur Optimierung des Produktionsprozesses gesetzt. Im Medienblog von Netflix hat Chris Gloss die Web-App namens Prodicle Move vorgestellt. Dort hieß es, dass das Filmemachen aus historischer Sicht „ein harter, komplexer und (aufgrund zahlreicher Überschneidungen) inneffizienter Prozess“ sei.

Im Rahmen der Optimierung der Produktionsabläufe steht bei Netflix nun die Initiative Prodicle im Mittelpunkt, die den freiberuflichen Produktionsteams eine Vielzahl verschiedener Produktionsapps zur Verfügung stellen soll. Dabei wurde auf bestehende Technologien zurückgegriffen, aber auch neue Technologien entwickelt, die den Prozess der Produktionsplanung und -logistik revolutionieren sollen.

Die Prodicle Move App zeigt allen Beteiligten an einem Filmset, was gerade passiert. Es enthält die wichtigsten Informationen und Schlüsseldaten zum Dreh. Mit der App soll die Kommunikation und der Datenaustausch zwischen allen Beteiligten am Filmset vereinfacht werden. Die App wurde in der letzten Zeit bei den Produktionen der Netflix-Originale „Glow“ und „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ getestet. Dabei konnten die Software-Ingenieure die Erfahrungen im Testbetrieb in die Weiterentwicklung der App einfließen lassen.

Die Entwicklung einer eigenen Softwarelösung war für Netflix notwendig geworden, da die Softwarelösungen anderer Anbieter der eigenen Ansicht nach nicht der Komplexität des Filmgeschäfts entsprachen.

Mit der Einführung neuer Techniken möchte Netflix seinen Kreativteams mehr Freiraum geben und die organisatorischen Hürden der Produktionsverwaltung für Darsteller und Crews verringern. [jrk]

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11 Kommentare im Forum

  1. Jedes mal einen Euro, wenn ich lese " [US-Konzern oder -Startup] möchte [xxx]-Branche revolutionieren. Das R-Wort wie ganz schön ausgelutscht.
  2. Na einem der besten, wenn nicht sogar dem besten Sozialstaat der Welt, der Deutschen Demokratischen Republik, hat das auch nicht geholfen. Da hat die Bevölkerung auch eine Revolution losgetreten. Soviel zu: Vom Sozialstaat verwöhnt. Das kann auch nach hinten losgehen. Grüsse Olligator
  3. Na, dann sollten gute Filme ja kein Problem sein… Eh, vielleicht doch, weil die hiesigen Budgets im Vergleich zu Hollywood lachhaft sind. Einer der teuersten deutschen Filme aller Zeiten ist übrigens immer noch "Das Boot" von 1981 mit damals (umgerechnet) 15 Mio.€. Nein, nicht relativ zu Hollywood-Filmen seiner Zeit – da würde er wohl jede neuere deutsche Produktion um den Faktor 10 verblasen (Star Wars war billiger!). In absoluten Zahlen, denn nur für eine Hand voll deutscher Filme wurde seitdem mehr Geld ausgegeben. Dabei sind deise 15 Mille zugleich das, was 'ne einzelne Folge "Game of Thrones" inzwischen kostet.
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