Offengelegt: Auch bei Sat.1 gab’s Schleichwerbung

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Nach den Schleichwerbungsvorwürfen gegen den Sender Sat.1 hat der Mutterkonzern ProSieben.Sat.1 Media AG jetzt erste Ergebnisse eines Prüfberichts vorgelegt.

Die mit der Untersuchung betraute Kommission komme in einem ersten Zwischenbericht zu dem Ergebnis, dass der „weitaus größte Teil“ der Beiträge des Frühstücksfernsehens und im Regionalfenster nicht zu beanstanden sei, teilte das Unternehmen mit. Das Gremium habe jedoch auch festgestellt, dass es bei Zulieferungen der Produktionsunternehmen Worldcom und Connect TV unzulässige Platzierungen von Produkten in TV-Beiträgen gegeben habe. Personelle Konsequenzen werde es aufgrund der derzeitigen Sachlage aber nicht geben, hieß es weiter.
 
Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung Ende September, laut dem Sat.1 in seinem Morgenmagazin und der regionalen Vorabendsendung „Live aus Berlin“ mindestens fünf Jahre lang geschäftsmäßig Schleichwerbung platziert habe, hatte ProSiebenSat.1 eine interne Prüfung eingeleitet. Diese wurde den Angaben zufolge von einer unabhängigen Kommission aus Anwälten der Rechtsabteilung, interner Revision und externen Anwaltskanzleien mit Unterstützung der Geschäftsführung von Sat.1 durchgeführt.
 
Über die südafrikanische TV-Firma Worldcom seien Abrechnungen gelaufen. Sämtliche Geschäfte mit dieser Firma seien bereits Ende 2004 durch das Management von Sat.1 beendet worden, hieß es. Jegliche Geschäftsverbindung zur im schweizerischen Tessin sitzenden Agentur Connect TV, welche die Kontakte zwischen Sender und Firmen herstellte, stelle der Sender ab sofort ein. Die ProSiebenSat.1-Gruppe habe zudem ein „Bündel von Maßnahmen ergriffen, die solche Fälle in Zukunft verhindern sollen“.
 
Sat.1 werde die Ergebnisse des Prüfberichts der zuständigen Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) vorlegen. Zudem werde die Kommission ihre Arbeit fortsetzen. [mg]

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