ORF bestätigt geplante Gebührenerhöhung um 7 Prozent

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der ORF hat die Pläne zu einer Gebührenerhöhung im Rahmen des Inflationsausgleichs in Höhe von sieben Prozent offiziell bestätigt. Demnach soll der Rundfunkbeitrag ab 1. Juni 2012 steigen.

Wie die österreichische Sendeanstalt am Donnerstag mitteilte, liege der Wert unter der letzten Erhöhung um 8 Prozent in 2008 und der hochgerechneten Inflation von 2008 bis 2016 von voraussichtlich 17 Prozent. Nach Angaben des ORF habe die Sendeanstalt seit 2007 135 Millionen Euro gespart und den Personalstand um 500 Stellen gekürzt. Für das Ende des laufenden Geschäftsjahres sowie für 2012 erwarten der ORF und der ORF-Konzern, wie im vergangenen Jahr mit einem Umsatzplus abzuschließen.

Der ORF begründete die Erhöhung des Programmbeitrags unter anderem mit der Erweiterung des Leistungsspektrums des TV-Anbieters. Dazu zählten die hochauflösenden Ableger von ORF 1 und ORF 2, der Start der Mediathek und die im Oktober auf Sendung gegangenen Spartenkanäle ORF 3 Kultur und Information und ORF Sport Plus. Außerdem habe der Konzern vermehrt in Eigenproduktionen und die Filmwirtschaft sowie in den Ausbau des Korrespondentennetzes investiert.
 
Vor diesem Hintergrund und den anstehenden Plänen für 2012 sei eine Anhebung der Gebühren „um 7 Prozent oder rund einen Euro pro Monat“ notwendig, sagte ORG-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Gleichzeit wies er darauf hin, dass der ORF auch in Zukunft verschärft sparen müsse, um Personal- und Sachkosten weiter zu senken. Die der Inflationsrate angepasste Gebühr soll „ausschließlich in das ORF-Programm“ fließen, kündigte Wrabetz an.
 
Der Senderverbund sehe sich aufgrund der Inflation einer Kostensteigerung von 20 Millionen Euro gegenüber, hieß es. Zusätzlich würden die Olympischen Sommerspiele 2012 in London und die kommende Fußball-EM in Polen und der Ukraine mit Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro zu Buche schlagen. Für das kommende Jahr ergibt sich somit ein „zusätzlicher Finanzierungsbedarf für die Sportgroßevents, Teuerung und die Reduktion der Refundierungsmittel von rund 50 Millionen Euro“, erläuterte der Kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl. Mehr als die Hälfte der erwarteten Teuerungsrate von 17 Prozent wolle der ORF durch weitere Einsparung erbringen.
 
Die Gebührenerhöhung ist die niedrigste seit 30 Jahren und  deckt erstmals einen Berechnungszeitraum von neun Jahren ab. Der den ORF-Programmen netto zugutekommende Anteil der Rundfunkgebühren steigt mit der geplanten Anpassung um 1,01 Euro von 14,44 Euro auf 15,45 Euro pro Monat und Haushalt. Wrabetz wird in der Sitzung des Stiftungsrates am 15. Dezember einen entsprechenden Antrag stellen.
 
Das rechtspopulistische Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ), welches 2005von Mitgliedern der Haider-Partei FPÖ gegründet wurde, hatte die Pläne bereits am Mittwoch kritisiert. Das Bündnis unterstellte dem ORF, die Zustimmung der regierenden GroßenKoalition in Österreich durch Zugeständnisse erzwungen zu haben, um die“saftige Gebührenerhöhung“ zu erwirken. [rh]

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15 Kommentare im Forum

  1. AW: ORF bestätigt geplante Gebührenerhöhung um 7 Prozent Wenn man den Herren von der BZÖ glauben darf, solls ja nicht nur eine Gebührenerhöhung um 9,4% geben, so sollen auch die Gehälter der ORF Manager um 8% angehoben werden. ots.at: BZÖ-Petzner: Entwicklung der ORF-Finanzen rechtfertigt keine Gebührenerhöhung =
  2. AW: ORF bestätigt geplante Gebührenerhöhung um 7 Prozent verfolgungswahn ist eine krankheit, keine blödheit
  3. AW: ORF bestätigt geplante Gebührenerhöhung um 7 Prozent @Holladriho Unsere (deutschen) GEZ Threads stehen aber auch nicht immer im Zeichen von "Friede, Freude, Eierkuchen" ...
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