Premiere benötigt frisches Geld – Kapitalerhöhung angestrebt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Unterföhring – Der Premiere AG wird das Geld in der Kasse knapp. Der Pay-TV-Sender ringt daher um eine Einigung mit den Banken über eine Umschuldung. Um dies zu erzielen soll eine Kapitalerhöhung her.

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, wird der Pay-TV-Anbieter Premiere nicht um eine kräftige Kapitalerhöhung herumkommen. Die Premiere AG steht unter Zeitdruck, denn das Unternehmen muss mit den Banken, bei denen es Kredite laufen hat, eine Einigung über eine Umschuldung erzielen. Wie Medienkreise seit einigen Wochen kolportieren, macht Premiere pro Tag rund eine Million Euro Miese. Dies reißt Tag für Tag ein größeres Loch in die Kasse.
 
„Wir arbeiten an einem Gesamtkonzept“, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Die Kapitalerhöhung soll in einer Größenordnung von 400 Millionen Euro liegen – das will der „Dow Jones Newswires“ am vergangenen Freitag erfahren haben. Nicht nur in Zeiten der Finanzkrise ist diese Summe ein dicker Brocken.
 
Die Höhe der Kapitalerhöhung in einer Größenordnung von 400 Millionen Euro wollte der Sprecher nicht kommentieren. Es gebe immer wieder neue Gerüchte, betonte er. „Solange die Gespräche aber noch laufen, werden wir nichts sagen.“ Es werde über „alles“ diskutiert, er könne nichts ausschließen. Wann mit einem Abschluss der Verhandlungen zu rechnen sei, ließ der Sprecher ebenfalls offen.
 
Ohne Zustimmung der Anteilseigner ist eine solcher Schritt an den Kapitalmarkt wohl nicht zu machen. Nach der derzeitigen Beschlusslage, darf Premiere nur noch bis zu zehn Millionen neue Aktien herausgeben. Beim gegenwärtigen Kurstand der Premiere-Aktie würde dieses dem Abo-Sender aber nicht einmal 50 Millionen Euro in die Kassen spülen.

Der neue Premiere-Chef Mark Williams hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Oktober mitgeteilt, Gespräche mit den Banken über eine Restrukturierung der Kreditvereinbarungen aufgenommen zu haben. Vor zwei Wochen hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, dass Großaktionär Rupert Murdoch erwäge, im Falle einer Aufstockung seiner Beteiligung eine Befreiung vom Pflichtangebot für Premiere- Aktionäre zu beantragen.
 
Sein Unternehmen News Corp. besitzt derzeit 25,01 Prozent der Premiere-Aktien. Sollte das Paket auf mehr als 30 Prozent wachsen, wäre Murdoch verpflichtet, den übrigen Anlegern ein Übernahmeangebot zu machen.
 
Premiere hatte im dritten Quartal einen Verlust von 89 Millionen Euro ausgewiesen. Die Nettoverschuldung lag bei 307 Millionen Euro. Am Montag hatte das Unternehmen einen Börsenwert von rund 494 Millionen Euro. (eb/dpa)[mg]

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70 Kommentare im Forum

  1. AW: Premiere benötigt frisches Geld - Kapitalerhöhung angestrebt Die sind Pleite,man nennt es auch verschleppte Insolvenz. Frohe Weihnachten!
  2. AW: Premiere benötigt frisches Geld - Kapitalerhöhung angestrebt http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberschuldung
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