Privatsender rügen Handy-TV-Vergabe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e. V. (VPRT) kritisiert das unkoordinierte Vorgehen bei der Ausschreibung der Handy-Fernsehfrequenzen.

Der VPRT spricht sich für ein medienrechtlich haltbares und marktorientiertes einheitliches Vergabe- und Ausschreibungsverfahren von Frequenzen für die digitalen terrestrischen Standards DVB-H und DMB aus.

In diesem Zusammenhang kritisierte der Verband aktuelle Fehlentwicklungen. So habe die DLM bereits am 20. Februar 2006 trotz noch laufender Ausschreibungen und offener rechtlicher Kernfragen eine Empfehlung zur Vergabe der Übertragungskapazitäten für DMB an einen Plattformbetreiber abgegeben. Für DVB-H ließen insbesondere die unabgestimmten Vergabeverfahren in einigen Bundesländern mit zum Teil langen Lizenzierungslaufzeiten befürchten, dass eine einheitliche Nutzung der Frequenzen zur erfolgreichen Umsetzung marktgerechter Geschäftsmodelle unmöglich gemacht würde.
 
Eine weitere wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Einführung von DMB und DVB-H ist aus Sicht der privaten Medienunternehmen die Adressierbarkeit der künftigen Nutzer, die nur über eine Grundverschlüsselung in DMB und DVB-H zu realisieren sei. Eine Verschlüsselung bedeute dabei aber nicht automatisch, dass die Ausstrahlungen nur noch als Pay-TV-Angebote zu empfangen wären, hieß es.
 
Der VPRT warnt zudem vor einer bundesweit flächendeckenden Einführung von DVB-T durch öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten. Da in der Fläche DVB-T für die privaten Veranstalter wirtschaftlich nicht nutzbar sei, würden ohne Mehrwert für Zuschauer und Hörer Kapazitäten besetzt, die für eine spätere DVB-H-Nutzung nicht mehr zur Verfügung ständen. Damit werde der private Rundfunk bei der Nutzung dieser für DVB-H-Angebote geeigneten Frequenzen behindert, so Jürgen Doetz, VPRT-Präsident. [mg]

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