ProSiebenSat.1 mit fragwürdiger Social-Media-Strategie

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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„Gefällt mir“ ist auf Facebook leicht gedrückt. Aber was ist eigentlich, wenn der Inhalt der Seite auf einmal ein ganz anderer ist? Darf der Inhaber das überhaupt?

Ja er darf den Inhalt ändern, sogar ins Gegenteil verkehren. Der „Like“ hat weiterhin Bestand. Man ist als Nutzer bei Facebook selbst in der Verantwortung, wenn es darum geht, zu überprüfen, was aus der Seite, die man einst mochte, geworden ist. ProSiebenSat.1 nutzt diesen Umstand aus. 

Es geht sogar noch einen Schritt weiter. Legt man zwei Facebookseiten zusammen, so werden die Likes addiert, egal unter welchem Banner die neue Seite firmiert. „Merging“ nennt Facebook dieses Feature. Das kann dann dazu führen, dass man im Handumdrehen vom Fan der ehemaligen Sat.1-Sendung „Eins gegen Eins“ zum „Britt“-Anhänger wird. So geschehen bei Frank Krause, Autor bei dem Blog „Basic Thinking“.

Aus Senderkreisen heißt es, dass solche Vorgänge zur Normalität gehören. Auch Facebook macht keinen Hehl aus der Merging-Funktion. Für den Nutzer macht es wahrscheinlich jedoch wohl einen Unterschied, ob man Fan einer Nachmittags-Talkshow, oder eines Polit-Talks ist. Fakt ist, man sollte lieber regelmäßig überprüfen, was einem auf Facebook gefällt. [bey]

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2 Kommentare im Forum

  1. Ich bin nicht bei Facebook. Kann man dort in einer Art Übersicht seine jemals vergebenen "Likes" gesammelt anschauen? Ansonsten muss ich mir ja in einer eigenen Tabelle sämtliche Artikel merken die ich jemals "geliked" habe. Wird natürlich Interessant wenn ich nach einem Jahr plötzlich statt Merkel-Kritiker zum Merkel-Fan geworden bin. Interessant dabei, Facebook erzeugt damit auch Fake-News. Schliesslich wird damit für ein Thema höchstes Interesse/Zustimmung der Bevölkerung vorgegaukelt, obwohl sie vielleicht von der Mehrheit abgelehnt wird. Beispiel: Artikel auf zwei Facebookseiten zu, sagen wir mal, der SPD und ihrem Wahlprogramm. Ich like ihn auf beiden Seiten. Dann wird der Artikel umgeschrieben zu CDU und ihrem Wahlprogramm und beide Seiten zusammengelegt (Merging lt. Artikel). Und schon hat das Wahlprogramm der CDU meine doppelte Stimme. Die SPD geht leer aus. Noch Interessanter, sollte es sich dabei um eine Prognose zu Wählerstimmen handeln. Damit wird die Zustimmung zur CDU verfälscht und die unschlüssigen Wähler wählen daraufhin die CDU.
  2. Ja, die Leute werden heute mehr oder weniger geschickt gelenkt, bis die eigene Meinung die ist, die man haben soll. Klappt bisher ausgezeichnet.
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