Potsdam – Die Landesrechnungshöfe von Berlin und Brandenburg haben das Playout-Center der ARD in Potsdam unter die Lupe genommen. Dabei wurden zum ersten Mal Quoten der digitalen Spartensender der ARD bekannt.
Eins Extra, Eins Festival und Eins Plus erzielten laut Prüfungsbericht in den Jahren 2001 bis 2003 einen durchschnittlichen Marktanteil von 0,5 Prozent in Bezug auf die Gesamtheit aller digital ausgestrahlten Programme. Das Erste erreichte im selben Zeitraum 6,7 Prozent, die Dritten Programme lagen zwischen drei und vier Prozent.
Für die Rechnungshöfe gehören die digitalen Spartenkanäle der ARD auf den Prüfstand. „Die programmbegleitenden Dienste bilden zwar einen Mehrwert innerhalb der Digitalisierung, jedoch sollte die ARD mit Blick auf die aktuelle Finanzlage überprüfen, inwieweit die Zusatzprogramme angesichts ihres nur marginalen Marktanteils in diesem Umfang weiter veranstaltet werden können.“, so die Prüfer in ihrem Bericht.
Eine klare Absage erteilten die Landesrechnungshöfe von Berlin und Brandenburg auch den Bestrebungen der ARD, ihre drei Spartensender, die derzeit „Abfallprodukte“ des laufenden Programms seien, zu eigenständigen Sendern mit eigenen Produktionen weiterzuentwickeln.
Die Intendanten der ARD hatten auf ihrer gemeinsamen Sitzung am 19. Juni in Saarbrücken beschlossen, Eins Extra zu einem umfassenden Informationsprogramm mit Nachrichtenangebot für alle Nutzungsformen umzubauen. Eins Plus soll sich als Ratgeber-, Service- und Wissenskanal profilieren. Eins Festival soll sowohl in seinen Reportageformaten als auch im fiktionalen Bereich künftig verstärkt ein jüngeres und bildungsaffines Publikum ansprechen. [lf]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com