Luxemburg/Lissabon – Mit 45 Millionen Euro Gewinn steigt die RTL-Group aus dem portugiesischen Medienmarkt aus – und ist trotzdem nicht zufrieden. Denn Portugal gilt als einer der attraktivsten Wachstumsmärkte in Europa.
Wie die RTL-Gruppe am Freitag bekannt gab, hat man sich entschlossen, seine Anteile an der „Media Capital“-Gruppe in Höhe von 33 Prozent an die bisherigen Miteigner zu verkaufen. Dafür erhält Europas größte Senderkette von der spanischen Prisa-Gruppe 206 Millionen Euro.
Damit konnte sich die RTL-Group einmal mehr nicht in einem attraktiven und wachstumsstarken Medienmarkt festsetzen, wie auch schon in der Türkei und in Polen. Grund dafür war laut Aussagen des Chefs der RTL-Gruppe Gerhard Zeiler gegenüber der „Financial Times Deutschland“, dass die spanische Prisa-Gruppe die alleinige Entscheidungsgewalt über Media Capital erzwingen wollte.
Auch habe man, so Zeiler gegenüber der „FTD“, selbst ernsthaft erwogen, das Prisa-Angebot zu überbieten und damit die alleinige Kontrolle über Media Capital zu erlangen. Jedoch hätte dort die Prisa-Gruppe nicht mitgemacht, sodass wohl oder übel der Ausstieg die einzige Konsequenz war.
Einziges Trostpflaster ist der beträchtliche Gewinn, den RTL aus dem Verkauf erzielen konnte. So hat man für die Anteile in den letzen zweieinhalb Jahren 161 Millionen Euro bezahlt und erhält jetzt 206 Millionen Euro. [lf]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com