Ruf nach Reformen: ARD benötigt mehr Synergien

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Katja Wildermuth
Bild: MDR/Steffen Junghans

Die Stimmen aus dem ARD-Intendantenkreis zu mehr Reformen bei den neun Sendeanstalten werden lauter. Die Intendantin des Bayerischen Rundfunks (BR), Katja Wildermuth, sagte dem „Münchner Merkur“ (Dienstag): „Auf ARD-Ebene müssen wir meiner Meinung nach entschlossene Schritte in Richtung Kompetenzzentren gehen. Es muss nicht mehr jeder alles machen.“

Die Chefin des öffentlich-rechtlichen Senders ergänzte: „Wir brauchen keine Regionalität in Verwaltung und IT. Das Ziel muss zum Beispiel eine Reisekostenstelle für alle sein. Und das gilt genauso für Programminhalte mit überregionaler Bedeutung – etwa Verbraucher – und Gesundheitsthemen, Literaturkritik, Royals.“ Man müsse schauen, welcher Sender welche Stärken habe und als jeweiliges Kompetenzzentrum andere beliefern könne. „Wir brauchen hier viel mehr Zusammenarbeit.“

Auch im Radioprogramm BR24 des eigenen Senders sprach Wildermuth über Kompetenzzentren mit Blick auf überregionale Programm-Themen: „Wir brauchen nicht mehr acht verschiedene Tipps zum Heizen, acht verschiedene Tipps zu Hüftoperationen.“

ARD-Reformen: Nur mit einer zentralen Reisekostenstelle ist es nicht getan

Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) und künftige ARD-Vorsitzende, Kai Gniffke, hatte im September in einem Interview der Zeitungen der VRM einen ähnlichen Impuls gegeben. Er sagte, er könne sich ein gemeinsames Mantelprogramm für die regionalen TV-Programme der ARD-Sender vorstellen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Die Reformdebatte in der Politik über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hatte zuletzt wieder mehr Fahrt aufgenommen. Hintergrund sind auch Turbulenzen in mehreren ARD-Häusern – RBB und NDR – rund um Vorwürfe gegen Führungskräfte.

Die Länder legen in Staatsverträgen den Auftrag fest, den die öffentlich-rechtlichen Sender von ARD, ZDF und Deutschlandradio erfüllen sollen – daran bemisst sich dann auch der Aufwand der Häuser, die durch Rundfunkbeiträge finanziert werden. Aus Reihen der Politik kommt immer wieder die Forderung auf, dass die Sender zugleich selbst Reformen energischer aus eigener Kraft anstoßen sollten.

Bildquelle:

  • df-katja-wildermuth: MDR

5 Kommentare im Forum

  1. Warum liest du nicht den Beitrag, dann hättest du dir die Peinlichkeit erspart. Es ist das Gegenteil gemeint. Kosteneinsparung durch zentralisierte Verwaltung und IT, sodass nicht alle Sender alle Aufgaben machen müssen. Zusammenarbeit bei überregionalen Programminhalten und ein Mantelprogramm bei regionalen Sendern.
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