Schauspielerin und Filmerin Ahangarani auf Kaution frei

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die iranische Schauspielerin und Dokumentarfilmerin Pegah Ahangarani soll gegen Kaution aus dem Ewin Gefängnis in Teheran freikommen. Ihr wurde seitens der Justiz unterstellt, mit einem illegal produzierten Film über Islamisten im Iran Propaganda gegen das iranische Establishment betrieben zu haben.

Der Film soll bereits auf persischsprachigen Fernsehsendern im Ausland gelaufen sein. Der iranische Oberstaatsanwalt Gholam Hussein Mohseni Edzehi sagte am Montag, dass Ahangarani nach Abschluss der Ermittlungen spätestens Dienstag gegen Kaution freigelassen wird. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA nannte Edzehi keine Details zur Höhe der Kaution.
 
Ahangarani war Anfang des Monats festgenommen und im Ewin-Gefängnis in Nordteheran festgehalten worden. Bei einem Telefon mit ihren Eltern soll sie einen psychologisch sehr schwachen Eindruck gemacht haben. Da die Künstlerin der oppositionellen iranischen Grünen Bewegung angehört, haben sich mehrere Aktivisten in ihrer Heimat für sie eingesetzt.
 
Zu den Kämpfern im Fall Ahangarani zählt auch der deutsche Auslandsrundfunk Deutsche Welle, der bereits vor Bekanntwerden der Festnahme auf das Verschwinden der Schauspielerin aufmerksam gemacht hatte (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). 

Ahangarani sollte für den deutschen Auslandssender über die Fußballweltmeisterschaft der Frauen bloggen und dazu nach Deutschland reisen. Einen Tag vor ihrer Abreise aus Teheran sei ihr vom Informationsministerium nahegelegt worden, auf die Reise zu verzichten. Zudem sei ihr die Verhaftung angedroht worden. Ahangarani und die Deutsche Welle verzichteten auf das Blog-Projekt.
 
Die Redaktion der DW forderte bereits in der vergangenen Woche die sofortige Freilassung der regierungskritischen Schauspielerin, die in ihrer Heimat äußerst populär sei. Pegah Ahangarani hat in der Vergangenheit bereits für ein DW-Blog zur Berlinale geschrieben und war im vergangenen Jahr bei der Verleihung der Blog-Awards der Deutschen Welle, The BOBs, in Bonn.
 
Ahangaranis jüngster Film „Dehnamaki-ha“, in dem es um einen Anführer der paramilitärischen Schlägertruppe der Hizbollah geht, wurde vor wenigen Wochen von der BBC ausgestrahlt. [dpa/js]

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