Springer-Zukauf: Gewerkschaften fürchten Medien-Monopol

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Deutsche Journalisten-Verband und die Gewerkschaft Verdi haben große Bedenken gegen die geplante Mehrheitsbeteiligung des Springer-Konzerns an ProSiebenSat.1 Media.

„Eine solche Medienmacht in einer Hand ist verheerend für die Meinungsvielfalt in Deutschland“, kommentierte der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, Michael Konken, die Pläne. Die Gewerkschaft Verdi forderte Regelungen der Konzentrationskontrolle für die gesamte Medienwirtschaft über Branchengrenzen hinweg, ist in der Financial Times Deutschland zu lesen.
 
Der DJV-Vorsitzende Konken appellierte an das Bundeskartellamt, der geplanten Übernahme der Sendergruppe durch Springer die Zustimmung zu verweigern. Laut Konken könne eine solche Vormachtstellung nicht im Sinne der Demokratie und des möglichst umfassenden meinungsbildenden Auftrags der Medien sein. Die Pläne, die Fernsehsender nicht nur wirtschaftlich, sondern auch publizistisch dem Springer-Konzern einzuverleiben, hätten ein bedenkliches Komplettangebot von Information und Meinung zur Folge, sagte Konken.

Der stellvertretende Verdi-Vorsitzende Frank Werneke sagte: „Kartellrecht und Rundfunkstaatsvertrag reichen nicht aus, um konzentrierte Medienmacht zu begrenzen.“ Cross-mediale Strategien großer Konzerne würden zu einer wechselseitigen Verstärkung von Meinungsmacht in Print- und audiovisuellen Medien führen. Sie böten das ideale Umfeld, um die öffentlich interessierenden Themen
vorzugeben und wettbewerbsbegrenzende Vermarktungsstrategien zu entwickeln, die für die Nutzer und Verbraucher undurchschaubar blieben, sagte Werneke.
 
Der bayerische Ministerpräsident Stoiber dagegen begrüßte die Übernahme als „klare Stärkung des Medienstandortes Deutschland und Bayern und erhofft sich von der Übernahme dagegen neue Arbeitsplätze. [mg]

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