Star-Regisseur Roland Emmerich glaubt nicht an 3-D-Kino

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Hollywood-Regisseur Roland Emmerich sieht das Filmgeschäft vor revolutionären Umwälzungen. „Es wird künftig schlicht weniger Geld umgesetzt“, sagte Emmerich.

Das sagte der „2012“-Produzent gegenüber dem Hamburger Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. Das habe mit demzusammenbrechenden DVD-Geschäft, aber auch neuen Online-Portalen zu tun.“Die ganze Art, wie wir Geld verdienen, wird sich verändern. Ichglaube, dass die Filmwirtschaft jetzt mit zehn Jahren Verspätung erlebt,was das Musik-Business schon hinter sich hat“.

Emmerich glaubt indesnicht an das 3D-Kino als Rettung für die Branche. „Die Brille ist dasProblem. Man hat komischerweise weniger Kontakt zu seinem Nachbarn imKino. Deshalb glaube ich auch nicht, dass sich 3D durchsetzen wird“.
 
Auf die Frage, ob es nach dem krachenden Scheitern der deutschen VIP-Medienfonds noch deutsche Anleger im Hollywood- Geschäft gibt,antwortete Emmerich: „Nein, das Geschäft brach mit der Affäre um die VIP-Fonds völlig ein, was übrigens verheerende Auswirkungen hatte. Dafehlten plötzlich viele Millionen“.
 
Seinen jüngsten Film „Anonymus“ –der eher ein kleines Kammerspiel ist, als großer Hollywood-Bombast –bezeichnet der Star-Regisseur als eine „Zäsur“. Er wolle künftig öfterkleine Projekte wie „Anonymus“ realisieren, auch, um die Lust an dengroßen nicht zu verlieren. Denn große Projekte seien „in jeder Hinsichterschöpfend. Man droht dabei, so verrückt es klingt, den Bezug zumFilmemachen zu verlieren. Dauernd kochen und dampfen tausend andereDinge und Fragen, der Druck ist so groß, dass ich mich dann manchmalnach dem Ursprung des Filmens zurücksehne“, sagte Emmerich.
 
An kleineren Filmen könne man zudem lernen, wie man dann auchBlockbuster billiger macht. „Man kann ein Projekt für 200 MillionenDollar machen und dennoch dauernd sparen müssen. Und das Verrücktesteist: In diesen Dimensionen werden immer mal 10 Millionen für Dingeausgegeben, die man später nicht auf der Leinwand sieht“. „Anonymus“wurde in Potsdam-Babelsberg gedreht, in Hollywood hätte das Projektmindestens das Doppelte gekostet, glaubt Emmerich. [js]

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39 Kommentare im Forum

  1. AW: Star-Regisseur Roland Emmerich glaubt nicht an 3-D-Kino Das sind also die Argumente eines Fachmanns: "3D wird sich nicht durchsetzen, da man durch die Brille weniger Kontakt zum Nebenmann hat" Ok, am Preis der 3D Karten wird es dann nicht liegen, wie ich bisher vermutet habe. Habe neulich für Harry Potter Mittwochs abend für zwei Karten 26 € bezahlt. Ich fand das happig. Ich gehe mal davon aus, dass viele sich sowas gar nicht leisten können ( Schüler, Kinder usw. )... Aber gut, OK. Der Preis ist es halt nicht. Der fehlende Kontakt zum Nachbarn ist der Untergang der Kinos...
  2. AW: Star-Regisseur Roland Emmerich glaubt nicht an 3-D-Kino 26 Euro? Und das unter der Woche? Das ist in der Tat mehr als frech.
  3. AW: Star-Regisseur Roland Emmerich glaubt nicht an 3-D-Kino Dafür hatten wir das ganze Kino mehr oder weniger für uns alleine Stell Dir vor, ich hätte angerufen und gefragt: Was kostet es, ein ganzes Kino für uns zu mieten. Wir hätten mehr als 26 € bezahlt Spaß beiseite: Das ist schlicht zu teuer, für das, was man bekommt... Für mich hat 3D schon seinen Reiz. Ich werde es weiter schauen, wenn gute Filme rauskommen...
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