Köln – Mit der neuen Struktur sollen das klassische Fernsehgeschäft und neue digitale Angebote innerhalb der deutschen RTL-Senderfamilie zukünftig noch stärker als bisher miteinander vernetzt werden.
Ziel von RTL Deutschland ist es, den Fokus auf die Inhalte und ihre Auswertung über alle Plattformen und Verbreitungswege zu verstärken. „Die Attraktivität von maßgeschneiderten Inhalten im Unterhaltungs- und Informationsbereich wird auch in Zukunft über den Erfolg von Medienangeboten entscheiden“, ist sich Anke Schäferkordt, Chefin der deutschen RTL Senderfamilie, sicher. „Wir werden unserem Publikum genau diese Angebote machen, wann und wo auch immer die Zuschauer sie wollen.“
Die personalen Veränderungen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) haben das Ziel, die RTL-Gruppe in die Zukunft zu führen. Die forcierte Vermarktung der RTL-Inhalte auf allen Plattformen (Free-TV, Pay-TV, Handy-TV, Internet usw.) soll RTL vom TV-Werbemarkt unabhängiger machen. Der Einbruch dieses Bereichs vor einigen Jahren hat die Privatsendegruppen ermahnt, in diesem Bereich neue Wege zu finden.
Vor allem durch die fortschreitende Digitalisierung werden diese möglich, gleichzeitig aber auch bitter nötig. Einerseits bietet die Digitalisierung die Möglichkeit, mehrere Plattformen zu bedienen und hier auch neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Andererseits befürchten die Medienmacher, dass die klassische Werbung ihre Probleme bekommen wird: Die Festplattenreceiver, mit denen der Zuschauer Sendungen zeitversetzt aufnehmen und dann die Werbung überspringen kann, sind hier nur der Anfang.
Erste Erfolge mit dieser Strategie konnten laut der Chefin von RTL Deutschland bereits erzielt werden: „Die Abhängigkeit unserer Sender vom TV-Werbemarkt ist durch die vielfältigen Aktivitäten wie zum Beispiel den Ausbau des Kino- und Videogeschäfts deutlich gesunken.“[lf]
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