Streit um Verstaatlichung des tschechischen Fernsehens

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mit der Verstaatlichung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens CT will der tschechische Präsident Milos Zeman gegen eine vermeintlich einseitige politische Berichterstattung vorgehen. Der Sender setzt sich gegen diese Behauptung zur Wehr.

Der tschechische Präsident Milos Zeman hat sich für die Verstaatlichung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ausgesprochen. Seiner Ansicht nach soll der Sender CT nicht durch Gebühren, sondern aus dem Staatshaushalt finanziert werden, zitiert die Zeitung „Pravo“ (Donnerstag) den 71-Jährigen. Derzeit sei das CT-Programm „Sprachrohr einer einzigen politischen Partei“, der konservativen TOP09, kritisierte Zeman.

CT-Intendant Petr Dvorak wies die Kritik zurück: „Das Modell eines Staatsfernsehens passt nicht nach Tschechien oder Europa, sondern hat seinen Ursprung irgendwo viel weiter im Osten.“ Seine Mitarbeiter zählten nach: Vertreter besagter TOP09-Partei kamen in einem halben Jahr demnach auf 1445 Äußerungen, Sozialdemokraten und die Protestpartei ANO auf jeweils mehr als 3000.
 
Deutliche Worte fand der TOP09-Vorsitzende Miroslav Kalousek: Der Präsident und sein Umfeld wünschten sich weder eine pluralistische Demokratie noch Meinungsfreiheit. Eine Vorzugsbehandlung stritt er ab, im Gegenteil: „Ich beiße mir oft vor Wut auf verschiedene Körperteile, wenn ich die Fernsehnachrichten verfolge.“[dpa/buhl]

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