Studie: „SpongeBob“ führt bei Kindern zu Lerndefiziten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wissenschaftler der University of Seattle haben untersucht, wie Kinder auf die Cartoonserie „SpongeBob Schwammkopf“ reagieren. Das Ergebnis: Bereits neun Minuten des Programms führen zu starken Aufmerksamkeitsstörungen und Lernproblemen.

Die Forscher hätten insgesamt 60 Kinder bei verschiedenen Aktivitäten analysiert, wie sie in einer am Montag veröffentlichten Studie mitteilten. Die teilnehmenden Kinder seien in drei Gruppen geteilt worden: eine sollte malen, eine weitere sollte die relativ ruhige Kinderserie „Caillou“ schauen. Eine dritte Gruppe bekam den Kultcartoon „SpongeBob Schwammkopf“ zu sehen. Jede der drei Gruppen habe die jeweilige Aktivität neun Minuten lang durchgeführt. Anschließend seien bei den Kindern zahlreiche psychologische Funktionstests durchgeführt worden.



Das Ergebnis: Diejenigen Kinder, die neun Minuten lang „SpongeBob Schwammkopf“ sahen, hätten bei den Tests wesentlich schlechter als die anderen abgeschnitten. Vor allem hätten sich bei denjenigen „kurzzeitige Aufmerksamkeitsstörungen und Lernprobleme“ gezeigt. Das liege vor allem an den vielen bunten Bildern und schnellen Schnitten, welche die Gehirne der Kinder zu stark gereizt hätten.
 
Die Wissenschaftler wiesen allerdings darauf hin, dass man die Ergebnisse der Studie vorsichtig betrachten sollte, da der Umfang von 60 Kindern generell nicht repräsentativ sei. Der beteiligte Forscher Dimitri Christakis betonte aber, dass Fernsehkonsum mit derartig schnellen Schnitten für kleine Kinder ungeeignet sei. „Es spielt eine Rolle, was Kinder sehen und nicht nur, wie viel sie sehen“, hieß es.
 
Der verantwortliche Sender Nickleodeon kritisierte die Studie. Gegenüber dem Branchendienst „Hollywood Reporter“ äußerte Pressesprecher David Bittler am Montagabend (Ortszeit), dass die ausgewählten Kinder nicht dem typischen „SpongBob“-Zuschauer entsprächen. Die Methodik der Wissenschaftler sei „fragwürdig“ und gebe Eltern keine wahrheitsgemäßen Informationen über die Qualität von Kindersendungen. [dm]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: Studie: "SpongeBob" führt bei Kindern zu Lerndefiziten Also "SpongeBob" finde ich von der Schnelligkeit noch nichtmal ganz so schlimm. Richtig übel finde ich "Cosmo & Wanda - Wenn Elfen helfen", da sind echt heftig schnelle Szene -und Geräuschewechsel wie aus der Maschinenpistole drin. Calliou ist wirklich sehr ruhig, ähnlich wie Lauras Stern.
  2. AW: Studie: "SpongeBob" führt bei Kindern zu Lerndefiziten Quatsch! Nicht SpongeBob ist für die Lerndefizite der Kleinen verantwortlich, sondern sein Kumpel Patrick.
  3. AW: Studie: "SpongeBob" führt bei Kindern zu Lerndefiziten Die Serie und deren Humor ist auch nicht gerade für Kinder in dem Alter gedacht und immer nachvollziebar. Jedenfalls ist diese Studie wieder mal ein Beweis dafür, dass man nicht ausgelastet ist. Hätte man lieber diese Anime-Schrott-Überdosis als Referenzobjekt genommen, wäre das Ergebniss und eventuell sogar eine Studie darüber, nachvollziebar gewesen.
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