Bonn – Die Deutsche Telekom sucht weiterhin nach einem Kooperationspartner für die Geschäftskundensparte T-Systems. Mittlerweile hat die Telekom eine Unternehmensberatung damit beauftragt, andere Strategien als ein Partnermodell zu entwickeln.
Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, deutet sich ein Richtungswechsel an: Nachdem alle Interessenten für eine strategische Partnerschaft inzwischen ihre Angebote zurückgezogen haben sollen, wird jetzt sogar ein Totalverkauf nicht mehr ausgeschlossen.
T-Systems ist wohl aufgrund der Größe und möglicher Restrukturierungskosten ein schwieriger Kooperationskandidat. Nachdem die indische Firma Tata sowie EDS abgesprungen sind, bekunden allein diverse Investment-Gesellschaften noch Interesse. Deshalb muss das Management der Telekom den potenziellen Partnern entgegen kommen und von der anfänglichen Planung einer Minderheitenbeteiligung abrücken.
Eine Kombination von Finanzinvestor und strategischem Partner wird damit immer wahrscheinlicher. Die Fondsgruppe Cerberus, die durch die Übernahme der Daimler-Tochter Chrysler Aufsehen erregt hat, gilt weiterhin als möglicher Kandidat. Dies wäre insofern interessant, da Cerberus versucht, den US-IT-Dienstleister ACS für 8,2 Milliarden Dollar inklusive der Schulden zu übernehmen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Bei einem Scheitern der Partnersuche blieben dem Unternehmen noch zwei Alternativen: Selbst einen starken internationalen Partner übernehmen oder die Sparte gründlich zu restrukturieren, um das Angebot attraktiver zu machen. Zu T-Systems gehört unter anderem der TV-Dienstleister Media and Broadcast. Für die Sendetechnik-Tochter sollen bereits im Juni erste Angebote eingegangen sein, wie „Dow Jones Newswires“ meldete.
Zu den Interessenten zählten neben einem halben Dutzend Finanzinvestoren auch zwei oder drei strategische Käufer. Der Unternehmenswert könnte auf rund ein Milliarde taxiert werden. Die Sendemasten sollten dabei nicht verkauft werden. Da sie auch von der Telekom-Mobilfunk-Tochter T-Mobile genutzt würden und nicht zu den zum Verkauf stehenden Aktiva der Sendernetz-Betriebsgesellschaft gehörten, so Dow Jones Newswires weiter. [lf]
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