Telekom will breite Kooperation gegen Internet-Gefahren

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Deutsche Telekom will mit anderen Unternehmen gegen die Gefahren aus dem Netz vorgehen. Reinhard Clemens, Chef der Telekom-Tochter T-Systems will dafür einen breiten Austausch über die verschiedenen Attacken ins Leben rufen.

Die Deutsche Telekom ruft die Unternehmen in Deutschland zu einer breiten Kooperation gegen Gefahren aus dem Netz auf. Eine Idee sei, sich über Angriffe und Gegenmaßnahmen auszutauschen, sagte der Chef der Telekom-Tochter T-Systems, Reinhard Clemens, der dpa. Als ersten Schritt soll es im September einen Austausch bei dem Sicherheitsgipfel der deutschen Wirtschaft geben, der von der Telekom mitinitiiert wurde.

„Wenn wir heute etwas aus einem Problem bei einem Kunden lernen, setzen wir das bei den anderen ein. Aber es wäre sicher auch sinnvoll, wenn wir uns auch zwischen verschiedenen Anbietern austauschen würden, eventuell auch anonym“, erläuterte Clemens. „Wir brauchen ein System, in dem wir von einander lernen und uns koordinieren.“

Die Angriffe auf Unternehmensnetze seien häufiger und professioneller geworden. Dies können man auch an 55 Lockfallen sehen, die die Telekom aufgestellt habe. Die sogenannten Honeypots sehen nach draußen so aus, als könne man dort Daten abgreifen. „Vor zwei, drei Jahren waren es zunächst 15 000 Angriffe pro Monat. Jetzt sind es bis zu Hunderttausende – jeden Tag“, sagte Clemens. Ziel der Angreifer sei es oft, unbemerkt Daten abzupumpen. Viele Attacken bleiben das Geheimnis der Unternehmen: „Als Service-Provider wissen wir, dass die Angriffe, die der Öffentlichkeit bekanntwerden, nur die Spitze des Eisbergs sind“, betonte Clemens.

Die großen amerikanischen IT-Unternehmen, die den Ton in der Branche angeben, sind in die deutsche Initiative vorerst nicht eingebunden. „Man braucht schon einen globalen Wurf“, räumte Clemens ein. Darauf zu warten, würde aus seiner Sicht aber zu lange dauern. „Ich glaube, dass wir zunächst lokal begrenzt anfangen müssen, einen Rahmen abzustecken, Regeln und Abläufe zu definieren – und wenn es ein gutes Konzept ist, werden auch andere dem folgen.“

Auch den Einwohnern in Deutschland machen die Gefahren aus dem Internet besonders viel Angst. So fürchten sich 30 Prozent vor Datenbetrug im Netz, 29 Prozent machen sich Sorgen um den Missbrauch persönlicher Daten. Das ergab eine Allensbach-Umfrage im Auftrag der Telekom-Tochter T-Systems.

Tiefer rangieren in der Rangliste etwa die Angst vor Gewaltverbrechen mit 24 Prozent und vor Arbeitslosigkeit mit 23 Prozent. Die größten Sorgen sind demnach aktuell die Inflation und die Pflegebedürftigkeit im Alter mit jeweils 47 Prozent. Es folgen die Angst vor lebensbedrohlichen Krankheiten wie Krebs mit 45 Prozent und vor Einkommensverlust mit 40 Prozent.

Allensbach führte für die am Montag vorgestellte Erhebung 1617 Interviews mit Personen im Alter über 16 Jahren im Juni 2012. [dpa/ps]

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