Berlin – Seit Anfang Juni existiert Eos TV als Firma. Am Konzept des ersten deutschen Trauerkanals wurde bereits zwei Jahre gefeilt. Noch in diesem Jahr, so der Wille des Unternehmensgründers Wolf Tilmann Schneider, wird gesendet.
Thematische Schwerpunkte von Eos TV sind laut eigenem Bekunden Alter, Vorsorge, Trauer und Sterben. Mit dem Bundesverband Deutscher Bestatter konnte Schneider bereits einen namhaften Gesellschafter der Branche gewinnen.
Das Konzept von Eos TV: Jährlich sterben 830 000 Menschen in Deutschland, 485 000 Traueranzeigen werden geschaltet. Da um jeden Toten im Schnitt vier Angehörige trauern sollen, hofft Schneider auf eine große potentielle Zuschauerschaft. Seine Zielgruppe in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Publikum ab 50 Jahre und älter.
Via Satellit oder über das Internet sollen Friedhofsdokumentationen, Nachrufe oder Beiträge von Sponsoren ausgestrahlt werden. Außerdem sind Sendungen zu seniorenrelevanten Themen wie zum Beispiel über das behindertengerechte Haus oder die Verarbeitung von Urnen-Asche zu Diamanten bis hin zur Kreditvergabe an ältere Menschen geplant.
Wichtig ist, dass die Themen den letzten Lebensabschnitt betreffen. Auch für Spendenaufrufe oder gemeinnützige Organisationen will Schneider Sendezeit bereitstellen. Seine Vorbilder liegen in Holland und in Hollywood. Denn dort werden Friedhöfe seines Erachtens viel stärker als kulturelle Orte genutzt. Für Schneider muss es auch nicht bei der gedruckten Todesanzeigen bleiben: Digitale Todesanzeigen oder Filme über das Leben eines Verstorbenen sind für ihn in naher Zukunft als Geschäftsmodell denkbar. Das Zeigen von Bestattungen ist jedoch nicht vorgesehen. [lf]
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