TV-Streaming-Report: Disney+ schlägt Sky Ticket

Streaminganbieter Zattoo veröffentlicht seinen TV-Streaming-Report 2021. Fast die Hälfte der Befragten kann sich sogar vorstellen, TV-Angebote nur noch via Internet zu konsumieren.

Fernsehen via Internet wird immer beliebter. Auch in Deutschland empfängt bereits jeder dritte Internetnutzer so sein Fernsehprogramm. Außerdem können sich viele vorstellen, TV-Angebote ausschließlich über das Internet zu schauen. Das ergab nun eine aktuelle Umfrage, die die Zattoo Europa AG in Auftrag gegeben hatte.

Und auf Basis ebendieser von Kantar durchgeführten Umfrage, hat Zattoo jetzt seinen TV-Streaming-Report 2021 veröffentlicht. Dafür wurden in diesem Jahr 1.004 Internetnutzer zwischen 16 und 69 Jahren in Deutschland befragt. Deutlich werde dabei, dass der Konsum von TV-Streaming-Angeboten sowie das Live-Fernsehen über das Internet vor allem auch während der Corona-Krise weiter zugenommen haben.

Fernsehen via Internet immer beliebter

Auch in diesem Jahr zeige sich der Trend hin zum Fernsehempfang über das Internet. Denn 2021 empfangen bereits 36 Prozent der deutschen Internetnutzer ihr Fernsehen über das Internet. Das sind weitere acht Prozent mehr als noch im letzten Jahr.

Klassische Empfangswege wie Kabel und Satellit bleiben hingegen auf konstantem Niveau. So nutzen in diesem Jahr 41 Prozent der deutschen Internetnutzer den TV-Empfang via Kabel und 40 Prozent den Empfang via Satellit.

Wiederum acht Prozent beziehen ihr Fernsehsignal über DVB-T. Weil jedoch in einigen Haushalten mehr als ein Empfangsweg für das Fernsehen genutzt wird, waren bei dieser Fragestellung Mehrfachantworten möglich.

TV-Angebote nur noch im Netz ansehen?

36 Prozent aller TV-Zuschauer in Deutschland nutzen in über der Hälfte ihrer Fernsehzeit TV-Streaming-Angebote wie Live-Fernsehen über das Internet, Video-on-Demand oder YouTube. Weitere 37 Prozent nutzen TV-Streaming in bis zu 50 Prozent ihrer Sehzeit.

Aber auch der Anteil derer, die gar keine TV-Streaming-Angebote in ihrer Fernsehzeit nutzen geht weiter zurück und liegt jetzt bei nur noch 27 Prozent Im Vorjahr waren es noch 33 Prozent. Zudem können sich bereits 47 Prozent aller deutschen Internetnutzer vorstellen, in Zukunft ausschließlich TV-Angebote über das Internet zu nutzen. Lediglich vier Prozent tun dies bereits.

Zuwachs durch Corona

Im Vergleich zu anderen TV-Angeboten steigt auch die Nutzung von Live-Fernsehen über das Internet in diesem Jahr, während der Corona-Krise, am stärksten. Gab es im Vorjahr noch einen Rückgang von 29 Prozent in 2019 auf gerade einmal 20 Prozent in 2020, steigt im Jahr der Corona-Krise der Anteil derer, die Live-TV über das Internet schauen wieder auf 25 Prozent.

Konstantes Niveau: Das Nutzen von Sender-Mediatheken (50 Prozent), YouTube (64 Prozent) und Video-on-Demand-Angeboten (32 Prozent) bleibt im Vergleich zum Vorjahr konstant. 

Disney+ mit starkem Start

Der noch junge Video-on-Demand-Dienst Disney+ verzeichnet einen starken Start und wird bereits von 31 Prozent der deutschen Video-on-Demand-Nutzer geschaut. Auch Netflix und Amazon Prime Video nehmen um weitere sieben Prozent zu.

Bereits 75 Prozent der Video-on-Demand-Nutzer schauen Inhalte von Amazon Prime Video, dicht gefolgt von Netflix mit 74 Prozent. Maxdome ist mit einem Verlust von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr (16 Prozent in 2020) klarer Verlierer unter den Video-on-Demand-Diensten. Apple TV+ hingegen bleibt wie auch im Vorjahr stabil bei acht Prozent.

Smart-TVs auf Platz 1

Mehr als die Hälfte der befragten TV-Streaming-Nutzer, nämlich 56 Prozent, schauen ihr Fernsehprogramm auf dem Smart-TV. Damit sind Smart-TVs auch in Zeiten von Corona das beliebteste Gerät um TV-Inhalte zu streamen. Seit Anfang Februar ist die Zattoo App übrigens auch auf einigen LG Smart TVs verfügbar.

Dahinter folgen mit 47 Prozent PCs und Laptops, Smartphones mit 32 Prozent und Tablets mit 23 Prozent, welche im Vergleich zum Vorjahr auf ähnlich hohem Niveau bleiben. Doch auch Streaming-Geräte wie Amazon Fire TV und Google Chromecast mit 19 Prozent sowie Spielekonsolen mit 11 Prozent bleiben laut Umrage konstant.