Ungarischer Medienrat erhöht Bußgeld für RTL

Der ungarische Medienrat hat das Bußgeld für den Budapester Fernsehsender TV-Klub der RTL Group weiter erhöht. Zu der bereits bekannten Summe von 144 Millionen Forint (rund 540 000 Euro) soll der Sender jetzt noch zusätzliche 88 Millionen Forint (rund 330 000 Euro) an Strafe zahlen.

Die Erhöhung des Bußgeldes bezieht sich diesmal auf im Januar ausgestrahlte Folgen der Reality-Show „Való Világ“ (Reale Welt), berichtete der Branchendienst „New Businnes“ am Dienstag. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Medienhüter den Privatsender zur Zahlung der ursprünglichen Summe von 540 000 Euro aufgefordert, da zahlreichen Zuschauern das gezeigte Verhalten der Akteure als zu aggressiv und obszön empfanden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Darüber hinaus kritisierten sie die Darstellung von Rauch- und Trinkszenen in der Show. Die Strafe bezog sich dabei auf Folgen, die im Novemeber und Dezember 2010 zu sehen waren.

Nach Angabe eines Sprechers des Medienrates hätten die Folgen nicht vor 21.00 Uhr laufen dürfen, da sie für Zuschauer unter 16 Jahren nicht geeignet wären. Der Sender strahlte die Episoden jedoch nach 19 Uhr aus. Man werde zudem auch Folgen überprüfen, die nach dem Januar zu sehen waren. Damit könnte es zu einer weiteren Erhöhung des Bußgeldes kommen.
 
Dem Branchenmagazin gegenüber erklärte RTL Klub, dass man die Bußgeldforderung nicht hinnehmen werde und vor hat, diese anzufechten. [rh]