Die Firma Supersat ist bei Herstellern von DiSEqC-Set-Top-Boxen durchaus bekannt. Schon mehrfach tauchten ihre Abgesandten auf Messen auf, um Lizenzgebühren für ein DiSEqC-ähnliches Verfahren zu kassieren. Seit neuestem jedoch flattern den Herstellern bedrohliche Faxe ins Haus.
In dem Schreiben einer Kanzlei, das DIGITAL FERNSEHEN vorliegt, werden die Hersteller aufgefordert, keine Satellitenempfangsanlagen mehr in Deutschland herzustellen, anzubieten, in Verkehr zu bringen oder einzuführen, die das DiSEqC-Verfahren zur Steuerung von Satellitenanlagen zwischen verschiedenen Orbitalpositionen benutzen. Einige der angeschriebenen Hersteller wollen sich nun gegen Supersat wehren.
Nach DF-Informationen dürften rund zwei Dutzend Receiverhersteller angeschrieben worden sein. Einige der Firmen werden von Volker Herbort vertreten. Der Rechtsanwalt ist auf Patentrecht spezialisiert und rät nicht nur seinen Mandanten dazu abzuwarten. „Wer die Unterlassungs- bzw. Verpflichtungserklärung unterschreibt, kann in Deutschland de facto keine DiSEqC-Receiver mehr anbieten“, warnt Herbort gegenüber DF.
Der Satellitenbetreiber Eutelsat, der die DiSEqC-Technologie 1994 mitentwickelte, prozessierte schon einmal erfolgreich gegen die Neu-Isenburger. „Seitdem hat sich Supersats Rechtsposition nicht verändert“, so ein Eutelsat-Sprecher gegenüber DF. „Das Unternehmen versucht ganz offensichtlich Receiverhersteller abzuzocken.“
Weitere Details zum Supersat-Fall können Sie in der nächsten Ausgabe Ihrer DIGITAL FERNSEHEN lesen, die ab 30. März am Kiosk erhältlich ist. [fp]
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