Berlin – Der HDTV-Showcase während der diesjährigen IFA, bei dem die ARD „Eins Festival“ über Astra parallel im hochauflösend und normalen TV-Standard ausgestrahlt hat, hat den ARD-Verantwortlichen wichtige Erkenntnisse für den HD-Betrieb gebracht.
So testeten die verantwortlichen WDR-Techniker in 100 Programmstunden den Workflow der Sendeabwicklung. Wie ein ARD-Techniker aus dem Potsdamer Playoutcenter gegenüber dem Online-Portal „Film-TV-Video“ berichtete, konnten so die Schwachstellen der bisherigen Signalkette ausgemacht werden.
Überraschenderweise hatten einige Premiere-HD-Receiver Probleme mit dem von der ARD genutzten 720p50-Standard. Premiere nutzt für das 1080i-Format optimierte Receiver, weicht damit aber von der EBU-empfohlenen 720p50-Variante ab. Bei 1080i besteht das Bild aus 1080 Zeilen, die aber immer abwechselnd im Zeilensprungverfahren dargestellt werden. 720p verzichtet auf den Zeilensprung und zeigt jedes Einzelbild vollständig an – dafür aber nur mit 720 Zeilen.
Auch war es sehr aufwendig, die HD- und SD-Signale in der Program Map Table (PMT) unterschiedlich zu kennzeichnen. Darüber hinaus stellt der zusätzliche Mehrkanalton die Techniker vor weitere Arbeit. Schließlich mussten die unterschiedlichen Kodierzeiten von SD- und HD-Bildern am Ende der Produktionskette ausgeglichen werden. Vor allem bemängelte der ARD-Techniker, dass derzeit die 16-mm-Abtastung von vorhandenem Filmmaterial noch bei weitem nicht ausgereift sei. [lf]
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