Der erste Kontakt: Panasonic Blu-ray-Player DMP-BD10

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Ausnahmezustand in der Redaktion: Der erste Blu-ray-Player von Panasonic erreichte unser Testlabor in Leipzig. Hier lesen Sie die ersten Eindrücke unserer gespannten Tester.

Normalerweise würde der erste Schritt lauten: Ab zum Durchmessen, aber der Faszination des neuen Mediums konnten auch wir uns nicht entziehen, weshalb wir in Windeseile den Player an einen Pioneer PDP427XA angeschlossen haben, um die neue Bildgeneration zu bestaunen. Panasonic legte eine Demodisc mit Filmtrailern und Ausschnitten zu „Ice Age 2“, „Königreich der Himmel“, „Walk the Line“ und „X-Men“ bei.

Als die Eiszeitratte Scratch zur Jagd auf die Nuss ansetzte, wollten wir den kleinen Nager schlicht knuddeln. Das Fell ist dermaßen plastisch und naturgetreu, als würde der Tollpatsch kurzerhand aus dem Bildschirm fallen. Gleiches gilt für „Walk the Line“, in dem wir jedes Wimpernhaar und jeden Halm des bis in den Horizont reichenden Feldes zählen konnten. Weitaus subtiler sind dagegen die Unterschiede im „Königreich der Himmel“. Während die großen Schlachten sich dramatisch vom Bildermatsch auf DVD unterscheiden, wirken Portraitaufnahmen nur unwesentlich schärfer. Auch die aufsteigende Hitze des Wüstensandes zeichnet das Bild meist unscharf, sodass der Vorteil der Blu-ray hier nicht in jeder Szene offensichtlich wird.
 
Das Bild ist sicherlich im Moment konkurrenzlos. Weder kann hier Premiere HD und erst recht kein DVD-Player konkurrieren. Wenn Blu-ray diese Bildqualität auch bei normalen Filmen erreichen sollte, wird es höchste Zeit, die DVD in Rente zu schicken. Die Demodisc ist eine Single-Layer-Scheibe mit 25 Gigabyte Speicher, welche nur zehn Minuten Filmmaterial enthält. Bislang konnten wir noch nicht überprüfen, welche Datenrate die einzelnen Filmausschnitte besitzen, aber es ist stark anzunehmen, dass diese deutlich über dem Niveau einer käuflichen Film-Blu-ray liegt. Somit ist es leider noch nicht erwiesen, dass Filme auch wirklich dieses Potential aufbieten werden.
 
Wer bislang dachte, dass man unbedingt einen Full-HD-Fernseher benötigt, muss umdenken. Selbst auf unserem Test-Plasma von Pioneer gab es an der Schärfe nicht den Hauch einer Kritik zu äußern. Ist das Bildmaterial außerdem hochwertig genug, können Sie sich aufwändige Rauschminderer oder Detailverbesserer sparen. Bislang wurde für die DVD viel Aufwand betrieben, um das Bild von seinen Fehlern zu befreien – auf Blu-ray gibt es keine Fehler, zumindest nicht, wenn die Filme korrekt gemastert sind.

Nach aller positiven Vorfreude müssen wir aber auch Kritik äußern. Der Panasonic Player kostet 1499 Euro und hat den Anschein einer 499-Euro-Offerte. Rundherum von günstigem Plastik umgeben, mit einer schlechten Fernbedienung ausgeliefert und kaum Aufwand im Aufbau scheint das Größte Problem von Blu-ray offensichtlich: Der Preis. Wenn solche Verarbeitungsqualität 1499 Euro kostet, wird es wohl noch ein wenig länger dauern, bis vernünftige Player zu niedrigen Preisen erhältlich sind.

Das Laufwerk ist eine Standard-PC-Komponente, welche beim Einlesen lautstark zu hören ist. Die Anlaufzeit des DMP-BD10 beträgt 25 Sekunden. Weitere 35 Sekunden vergehen um einen Film zu starten, was rund eine Minute Wartezeit bedeutet, bevor irgendetwas passiert. Auch reagiert der Player nicht sonderlich schnell auf Kommandos. Einmal im Film gehen Kapitelsprung und Spulen jedoch zügig. Ein Umschalten auf das Hauptmenü bedeutet hingegen wieder eine Wartezeit von knapp 10 Sekunden. Somit ist viel Geduld im Umgang mit dem neuem Format vonnöten, zumindest bei den Playern der ersten Generation.
 
Mehr zum Player, zur Bildqualität und dem großen Vergleich der DVD-Wiedergabe mit dem Denon DVD-3930 lesen Sie in der kommenden HD+TV. [lf]

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