Fernost-Receiver für Eutelsat-DVB-T beschäftigen Fachhandel

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Leipzig – Bisher ein Hersteller soll für das DVB-T-Projekt von Eutelsat und RTL in Stuttgart sowie Leipzig/Halle Receiver liefern – doch ungeklärte Haftungsfragen beschäftigen den Fachhandel.

Der Satellitenbetreiber Eutelsat wird für die RTL-Gruppe ein neues Projekt zum digitalen Antennenfernsehen (DVB-T) starten, bei dem deren Inhalte verschlüsselt angeboten werden sollen. Bisherige DVB-T Receiver und Fernseher mit eingebautem DVB-T sollen nicht geeignet sein, hieß es bislang. Der Kunde müsse einen neuen Receiver kaufen, sonst könne er die neuen Angebote nicht sehen.
 
Nun sickerten an DF erste Infos durch, die belegen, dass Eutelsat DVB-T in Stuttgart und später in Halle/Leipzig mit Receivern der Handelsmarke Zenega starten wird. Der Zenga GER-300T ist ein Digitalreceiver mit eingebautem Conax Entschlüsselungssystem mit Kartenleser für so genannte Viseo Plus Smartcards. Dieser soll H.264 codierte sowie MPEG-2-Inhalte wiedergeben.
 
Fragen dazu sind leider nur in Korea abschließend zu beantworten, denn Zenega ist eine Marke der koreanischen Firma Handan, die keine Vertetung in Deutschland hat. Als Adresse wird lediglich das Headquarter in Seoul auf den DF vorliegenden Verkaufsprospekten angegeben.
 
Das bedeutet, dass Haftungsfragen bei einem Hersteller, der nur außerhalb der EU ansässig ist, für den Endkonsumenten ungeklärt und höchst wahrscheinlich auch ungelöst bleiben. Im Schadensfalle hätte der Konsument das Nachsehen. Fragen dazu an Projektverantwortliche bei Eutelsat blieben bislang unbeantwortet.
 
Handelskreise raten zur Vorsicht, da Service im Schadensfalle nicht zwingend gewährleistet sein könnte. Europäische Produkthaftungsrichtlinien greifen nur bei Ansprechpartnern innerhalb der EU. Das ist im Falle einer Firma wie Handan nicht gegeben, wenn nicht zumindest eine Außenstelle innerhalb Europas existiert. Die DF-Anfrage an Handan läuft seit Tagen, bis dato ohne Resonanz.
 
Warum sich die sonst so vorsichtige RTL-Gruppe und der neue DVB-T Veranstalter Eutelsat auf dieses Wagnis einlassen, ist unklar. Wie DF berichtete, zögern hiesige Hersteller nach vorliegenden Recherchen bislang in großer Stückzahl Boxen für das neue DVB-T Abenteuer in Deutschland bereitzustellen, da sie von der Quantität der Abnahme von Receivern nicht überzeugt werden konnten. [fp]

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14 Kommentare im Forum

  1. AW: Fernost-Receiver für Eutelsat-DVB-T beschäftigen Fachhandel Wie versteh ich das jetzt falsch? Kein MPEG4, sondern 6 Programme auf einem Kanal mit MPEG2? Supi, RTL!
  2. AW: Fernost-Receiver für Eutelsat-DVB-T beschäftigen Fachhandel Das klingt ja schon mal sehr viel versprechend, dass dieses Projekt stirbt bevor es geboren wird. Sehr gut. HD+ sollte jetzt folgen...
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