
Panasonic ist seit vielen Jahren für seine TV-Geräte bekannt und geschätzt. Seit dem vergangenen Jahr setzt Panasonic beim Betriebssystem bei einer Vielzahl seiner Geräte auf integriertes Fire TV. Auch das in diesem Test befindliche Einstiegsmodell basiert auf diesem Betriebssystem und verspricht damit mehr Komfort und Funktionen für das TV-Erlebnis.
Bevor der Fernseher in Betrieb genommen werden kann, ist es zuerst nötig, den Standfuß aufzubauen und am Gerät anzubringen. Dies ist mittels weniger Schrauben auch für ungeübte Handwerker problemlos möglich. Anschließend kann der Fernseher aufgestellt werden. Doch bevor es soweit ist, möchten wir uns das Modell einmal genauer ansehen.
Ausstattung
Unser 55-Zoll-TV-Gerät ist mit einer Reihe von Anschlüssen ausgestattet. Zu den wichtigsten zählen der Triple-Tuner, der es ermöglicht, digitale Satellitensignale (DVB-S2), Kabelsignale (DVB-C) und terrestrische Signale (DVB-T2) in digitaler Qualität zu empfangen. Wahlweise lassen sich auch Set-Top-Boxen, Blu-ray-Player oder anderweitige Peripheriegeräte an einem der 3 HDMI-Anschlüsse anschließen. Zwei USB 2.0-Anschlüsse ermöglichen die Multimedia-Wiedergabe beziehungsweise die Stromversorgung von externen Sticks. Beim digitalen Tonausgang setzt Panasonic auf einen optischen Koaxialausgang. Auch eine CI-Schnittstelle, besser gesagt ein CI-Plus-Steckplatz, ist vorhanden.

All diese Ausgänge und Anschlüsse sind an der Rückseite linksseitig platziert, wodurch das Gerät perfekt für eine Wandmontage geeignet ist. Für selbige steht eine VESA-Halterungsmöglichkeit zur Verfügung. Bei der Fernbedienung setzt der Hersteller auf ein übersichtliches Bluetooth-Modell, welches für die Fire TV Serie von Panasonic entwickelt wurde. Um alle Funktionen der Fernbedienung, die auch über Infrarot steuern kann, nutzen zu können, ist es wichtig, das Gerät per Bluetooth mit dem Fernseher zu pairen. Im weiteren Verlauf unseres Tests werden wir noch genauer auf diese Fernbedienung eingehen.
Inbetriebnahme
Die Erstinstallation ist einfach möglich. Jeder, der schon einmal einen Fire-TV-Stick oder ein Fire-TV-Gerät konfiguriert hat, wird den Ablauf bereits kennen. Zuerst wird sich ins Netzwerk eingeloggt (wenn nicht das kabelgebundene Netzwerk genutzt wird) und es erfolgt der Login bei Amazon. Dies kann mittels Smartphone und QR-Code passieren, sodass eine aufwendige Eingabe der Login-Daten per Fernbedienung entfällt. Nach erfolgtem Login fragt das Gerät, ob es ein bereits vorhandenes Fire-TV-System (falls bereits genutzt wurde) importieren soll. Ist dies der Fall, werden die darauf befindlichen Apps auch auf dem Panasonic automatisch installiert, was eine Menge Zeit erspart.
Wer unser Panasonic-Modell als erstes Fire-TV-Gerät im Haushalt nutzt, kann die Apps natürlich auch manuell installieren. Dies geschieht aus dem Amazon App Store heraus. Für nahezu alle Streaming-Dienste sind bei Fire TV entsprechende Apps vorhanden. So ist es beispielsweise möglich, MagentaTV direkt zu nutzen, waipu.tv zu starten und Zattoo, Netflix, Disney+, Paramount+ sowie viele weitere Streaming-Angebote ohne Zusatzhardware mit dem TV-Gerät zu schauen.

Um die klassischen Empfangswege nutzen zu können, ist es wichtig, dass auch der Tuner konfiguriert wird. Hier hat der Nutzer die Auswahl, ob er DVB-S (Satellitenprogramme), Kabelprogramme oder DVB-T2 verwenden möchte. Auch ein Mischbetrieb ist möglich. Die Konfiguration erfolgt nach Bildschirmanweisung; beim Satellitenbetrieb können auch die DiSEqC-1.0-Anlagen gesteuert werden. Auch die Nutzung von Unicable-Anlagen ist möglich. Anschließend erfolgt der Suchlauf. Bei Satellit wird in einer Vorauswahl abgefragt, ob eine vorkonfigurierte Kanalliste genutzt werden soll. Hier steht unter anderem HD+ zur Verfügung. Aktuell ist das allerdings nur mit einem CI+ von HD+ für den Anbieter erweiterbar. Nachdem der Suchlauf abgeschlossen ist, ist der TV komplett einsatzbereit.
TV-Betrieb
Im Alltagsbetrieb finden sich Fire-TV-Nutzer sofort zurecht, denn die Startseite ist ebenso wie bei Fire-TV-Sticks oder dem Cube aufgebaut. In der oberen Bildhälfte werden Empfehlungen von Amazon respektive Prime Video angezeigt, danach folgen die Eingänge beziehungsweise Lieblingsapps. Weitere Empfehlungen befinden sich in der unteren Bildhälfte. Über eine eigene Karte können Live-TV-Inhalte gestartet werden. Hier ist die Besonderheit, dass sich zusammen mit den klassischen Übertragungswegen auch Streaming-Dienste mischen lassen. Über die Quellenauswahl ist es zum Beispiel möglich, auch waipu.tv, Zattoo oder Pluto TV direkt in die Senderliste einzubeziehen.
Eigene Favoritenlisten erleichtern das Auffinden bestimmter Sender. Bei allen Sendern wird auch das Senderlogo angezeigt. Auch HbbTV ist vorhanden, wodurch Hybrid-Zusatzdienste bei Sat-TV, Kabel-TV oder DVB-T nutzbar sind. Über die Guide-Taste rechts auf der Fernbedienung kann der Programmführer aufgerufen werden. Auch hier ist es möglich, zwischen den einzelnen Anbietern umherzuspringen.

Der Fire TV von Panasonic bietet eine durchschnittliche Navigations- und Zapping-Geschwindigkeit. Kürzere Ladezeiten für Apps oder TV-Programme wären wünschenswert, um die Geduld der Nutzer nicht zu strapazieren. Die gut funktionierende Fernbedienung sollte nicht mehrfach gedrückt werden müssen, um zusätzliche Verzögerungen zu vermeiden. Für zukünftige Geräte wäre mehr RAM-Speicher von Vorteil.
Sendersortierung
Eine Besonderheit des Panasonic-Fire-TV ist, dass eine sehr ausgereifte Sender-Sortiermöglichkeit in den Einstellungen bereitsteht. Senderlisten können somit deutlich individueller gestaltet werden. Familiäre Bedürfnisse, beispielsweise eine wichtige Fremdsprache, lassen sich somit deutlich besser integrieren. Über die Exportfunktion kann die Senderliste sogar auf USB-Datenträgern abgelegt und auf weiteren Fire-TV-Geräten des Herstellers genutzt werden, sodass nicht für jeden Fernseher eine eigene Liste erstellt werden muss und trotzdem die Sortierung an allen Geräten gleich bleibt.
Zusatztaste
Ebenso praktisch ist die Zusatztaste „My App“ auf der Fernbedienung des Panasonic Fire-TV-Gerätes. Diese lässt sich einfach durch langes Drücken aktivieren. Der Nutzer kann selbstständig auswählen, welchen Dienst er auf dieser Taste nutzen möchte. Wir haben dies mit verschiedenen Streamingdiensten, unter anderem MagentaTV und waipu.tv, getestet. Ein Druck auf die My-App-Taste öffnet den jeweiligen Dienst und es geht noch praktischer: Ist der Fernseher im Standby und die My-App-Taste wird gedrückt, schaltet das Gerät direkt in der App, also ohne den vorherigen Umweg über die Startseite, ein. Dies ist sehr praktisch für all jene, die per Streaming fernsehen wollen, aber umständliche Abläufe vermeiden möchten. Ältere Zuschauer werden dies schnell zu schätzen wissen.

Bildqualität
Die vom Panasonic TV-55W83AE6 ausgegebenen Bilder sind detailgetreu, scharf und ohne sichtbare Bildfehler. Im linearen Fernsehen konnten wir bei keinem der getesteten Sender Nachzieheffekte oder sonstige Schwächen feststellen. Der Blickwinkel des Gerätes ist sehr gut, die Entspiegelung der Oberfläche mittelmäßig. Neben HDR-Inhalten kann das Gerät auch UHD-Inhalte perfekt darstellen. Im Test mit Netflix, Prime Video und Disney+ sind uns ebenfalls keine Schwächen aufgefallen.
Optimierungen des Bildes sind natürlich über das Einstellungsmenü möglich. Überzeugen kann auch der Ton. Da das Gerät nicht ganz flach ist, sondern eine leichte Wölbung nach hinten an der Unterkante besitzt, muss die Physik an dieser Stelle nicht überlistet werden. Die integrierten Lautsprecher liefern für den TV-Alltag einen guten voluminösen Ton. Filmfreunde und Heimkino-Liebhaber werden aber weiterhin auf ihr Surround-System beziehungsweise eine externe Soundbar setzen.
Fazit
Der Panasonic TV-55W83AE6 (UVP: 819 Euro) konnte im Test überzeugen. Die Einrichtung und Erstinstallation geht schnell von der Hand, im Alltag sind zahlreiche Bedienhilfen enthalten. Dank der großen App-Unterstützung muss in der Regel kein externes Streaming-Gerät an den Fernseher angeschlossen werden. Wer dies trotzdem möchte, findet über einen der drei HDMI-Anschlüsse eine Möglichkeit. Alle drei verarbeiten das CEC Protokoll perfekt, sodass auch eine Steuerung von externen Geräten mittels der originalen Fernbedienung möglich ist. Die Bildqualität ist gut. Einzig beim Thema Zusatzfunktionen, wie der Aufnahme von Sendungen über die klassischen Tuner, hätten wir uns mehr Flexibilität gewünscht.
Text: Ricardo Petzold / Redaktion: Felix Ritter
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