Kein Fax mehr nötig: Notruf-App Nora gestartet

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fax ©piyaphunjun via stock.adobe.com
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Vor allem hörgeschädigte Menschen können in Zukunft per Nora-App die Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei rufen. Nur in Berlin dauert es noch ein wenig.

Die Notruf-App „nora“ ist am Dienstag in 15 Bundesländern an den Start gegangen. Bisher hätten hörgeschädigte Menschen in Notlagen auf Gebärdendolmetscher, Freunde oder das Fax zurückgreifen müssen, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) bei der Vorstellung der App am Dienstag in Düsseldorf. „’nora‘ schließt hier eine Lücke. Die App ergänzt die bestehenden Notrufsysteme um eine mobile Komponente.“

Nach dem Download der App müssen sich die Nutzer einmalig anmelden. In einem Profil kann man persönliche Angaben zu Vorerkrankungen hinterlegen. Wird der Notruf gewählt, erkennt die App automatisch den Standort des Handys und übermittelt diesen mit einem Klick an die Leitstelle. Danach führt die App die Nutzer durch mehrere Fragen, die helfen sollen, die Gefahrenlage einzuschätzen: Soll die Polizei oder die Feuerwehr alarmiert werden? Sind Menschen verletzt? Geht es um einen Einbruch oder einen Brand? Sind alle Fragen beantwortet, setzt die App einen Notruf ab.

„Den Menschen bieten wir damit so was wie ein großes Stück mehr Sicherheit und vor allem auch Selbstbestimmung“, sagte Reul. In erster Linie richte sich das Angebot an alle Menschen, die aufgrund einer Hör- oder Sprachbehinderung schlecht am Telefon kommunizieren könnten. Aber auch für Menschen, die kein Deutsch können oder in einer Notlage nicht sprechen können, sei die App nützlich. „Grundsätzlich ist ’nora‘ eine App für alle Menschen in Deutschland.“

Das nordrhein-westfälische Innenministerium hatte das bundesweite Projekt federführend übernommen. Die Notruf-App ist seit Dienstag in fast allen Bundesländern verfügbar. Nur in Berlin habe es „in der Administration etwas gehakt“, sagte Reul. Dort soll die App demnächst ebenfalls eingeführt werden.

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20 Kommentare im Forum

  1. Im Ernst? Es brennt und die mussten ein Fax schicken? Deutschland ist so fertig.. Internet ist halt Neuland..
  2. "Hörgeschädigte" mussten ein Fax senden, ich lach mich weg ... weil die nicht "hören" ?????????? Click-Baiting mal wieder in der Überschrift .... "Stumme" sind wohl gemeint, den "Taube" ("hörgeschädigte") können wohl doch sprechen und sich damit per Notruf ("Anruf") mitteilen. Auch wenn die Gegenseite dann Gegenfragen stellt kann sich eine solche Person doch von Anfang an so mitteilen das er einen Hörschaden hat und der Gegenüber wird dann ganz sicher das passende veranlassen (i.d.R. alles notwendige einleiten). Seriöse Berichtersattung siehe in anderen Beiträgen dazu, die meisten von gestern ... Wobei, die Vorlage für diesen Bericht wohl, dort auch viel drin steht was anzuzweifeln ist .... Mehr auch unter nora - Notruf-App | Die offizielle Notruf-App der Bundesländer Anleitung mit Bildern, in Gebärdensprache (Bilder der App und der Ablauf sollten aber ausreichen) unter https://vimeo.com/ 568849240 (Leerzeichen raus machen, Datenschutzeinstellungen verhindern die direkte Darstellung) P.S. bei einem Notruf ist es übrigens schon immer möglich die Position zu ermitteln vom Anrufer (auch wenn oft viele denken das die Rufnummer-Unterdrückung das unmöglich macht :-) ). Wie genau das geht, auf wie viele Meter genau also, habe ich keine Ahnung. Die Technik heute wird das aber schon sehr genau sein denke ich.
  3. Von Geburt an taube Menschen können teilweise nicht oder nur undeutlich sprechen, weil das normalerweise vorhandene Feedback über das Gehör bzgl. der eigenen Artikulation fehlt. Das macht es schwieriger, sprechen zu lernen. Außerdem wird es so gut wie keine Notfallmeldung geben, zu der von der Leitstelle nicht Rückfragen kommen. So steht im DF-Artikel: Wenn man nach nora app taube menschen googelt findet man z.B. auf der Seite eines Landkreises: Sicher ist es irritierend, dass oben im DF-Artikel nicht von Menschen die Rede ist, die nicht sprechen können. Aber so falsch ist es nicht, dass auch Menschen mit Hörproblem von der App profitieren können. Weiter unten im DF-Artikel steht dann auch:
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