3D wie im Kino erleben, Teil 2
Auflösung, Crosstalk, Bewegtbildschärfe
Auflösung
Beim sogenannten Frame-Packing-Format der Blu-ray 3D werden die Bilder jeweils mit 1 920 × 1 080 Pixeln abwechselnd dargestellt und die Shutter-Technik separiert die Bilder (Bild oben).
Im Zuge des Polfilterverfahrens muss das Bild jedoch umgewandelt werden, da der Ansatz auf das Line-by-Line-Format setzt, bei dem jeweils eine Zeile für ein Auge bestimmt ist.
Auf dem Display befindet sich eine Rasterfolie, die das Licht korrekt polarisiert, damit die Bilder getrennt werden können. Dies halbiert natürlich die Auflösung und das Bild wirkt im direkten Vergleich etwas unschärfer.
Zudem ist das Raster aus etwa 2 Metern Abstand noch gut erkennbar (Bild unten).
Crosstalk
Im Gegensatz zur Polfiltertechnik ist die Shutter-Technik fehleranfälliger, so kann es passieren, dass sich ein Brillenglas bereits öffnet, obwohl das Bild des anderen Auges noch dargestellt wird – Doppelkonturen sind die Folge (Bild oben).
Um diese Fehler zu minimieren, „löschen“ wandernde Schwarzbalken (nicht mit dem bloßen Auge sichtbar) Bildinformationen und verhindern Crosstalk (Bild unten).
Beim Polfilterverfahren muss hingegen die Rasterfolie am Display für die pixelperfekte Trennung sorgen, um Darstellungsfehler zu vermeiden.
Dennoch kommt es an Objektkanten oft zur Bildung einer Treppenstruktur und flimmernden Konturen.
Bewegtbildschärfe
Kritiker der Shutter-Technik argumentieren, dass pro Auge nur noch 60 Bilder je Sekunde zur Verfügung stehen und schnelle Bildinhalte auf LCDs verwischen, die im 2D-Betrieb dank 200-Hertz-Technik scharf erschienen.
In der Praxis ist die 3D-Bewegtbildschärfe aber nahezu perfekt, denn durch das Öffnen und Schließen der Brillengläser werden Schwarzphasen erzeugt und die Bilder für Sekundenbruchteile ausgeblendet, darunter leidet aber die Helligkeit (Bild oben).
Der Polfilteransatz wird derzeit nur bei Mittelklasse-LCDs auf 100-Hertz-Basis eingesetzt und Bildfolgen muten verwischter an (Bild unten). Dafür bleibt das Bild angenehm leuchtstark.
(Dennis Schirrmacher, Christian Trozinski)
