Die Rückkehr des Suchers

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Die Rückkehr des Suchers, Teil 4

Sony HDR-CX700VE

Die Kleine mit dem großen Blick

Das mit Abstand kompakteste Gerät in diesem Vergleich ist Sonys Handycam. Abgesehen von den kleineren äußeren Abmaßen ist die CX700VE mit 490 Gramm inklusive Akku ein echtes Fliegengewicht. Das dürft e vor allem ungeübte Filmer freuen, denen so auch nach längeren Sessions Hände und Arme nicht ermüden. Wegen des geschrumpften Gehäuses ragt der elektronische Sucher schräg aus dem Korpus heraus. Dieser ist mit knapp über 200 000 Pixeln nicht gerade hochauflösend, reicht aber für die alltäglichen Anforderungen aus.
 
Ebenfalls von der Schrumpfkur betroffen ist das Display, das eine Bilddiagonale von 3 Zoll (7,6 Zentimeter) aufweist und damit für heutige Verhältnisse recht klein ausfällt. Dafür hat die Auflösung mit 921 000 Pixeln gegenüber dem Vorgänger einen Sprung nach vorn gemacht und ermöglicht eine problemlose Schärfeeinschätzung über das Display. Für die Benutzerfreundlichkeit bedeutet dies insgesamt jedoch einen Schritt zurück, denn die Elemente auf dem Touchscreen sind nur mit sehr viel Fingerspitzengefühl zu erreichen.

Bedienung der Sony Handycam

Bei der Bedienung der Sony Handycam hat sich einiges geändert. Ausgehend von einem mit bunten Icons liebevoll gestalteten Hauptmenü arbeitet man sich systematisch durch die Strukturen des Einstellungsbaumes. Die zusätzlichen Reiter mit Schnellzugriffen auf einzelne Kategorien helfen aufgrund ihrer Winzigkeit allerdings nur bedingt bei der Navigation. Beim Durchforsten fällt sofort auf, dass auch diesmal nicht von Hand an der Bildcharakteristik geschraubt werden kann.
 
Bis auf die Optionen „Cinematone Gamma“ und „Cinematone Color“ kann man keinerlei Bildparameter ändern und ist vollkommen den Voreinstellungen von Sony ausgeliefert. Dies mag ambitionierte Filmer zunächst schocken, doch unsere Messwerte wissen zu beruhigen, denn die Japaner bewiesen ein sicheres Händchen bei der Konfiguration, was sich in sehr hoher Farbtreue niederschlägt. Im Bereich der Bildschärfe bewegt sich die CX700VE im oberen Mittelfeld, weist aber trotzdem bei näherer Betrachtung leichte Skalierungsartefakte auf.
 
Die angesprochenen Extramodi zeigen genau das, was sie versprechen – eine an den Kinofilm-Effekt angelehnte, leicht abgesenkte Gammakurve und in der Sättigung reduzierte Farben. Dies kann ein wenig Leinwandfeeling aus der Aufnahme herauskitzeln, obwohl natürlich durch den fehlenden Vollformatchip die plastische Tiefe dieses Formats nicht erreicht wird. Dafür begeistert die Sony mit anderen Werten: Mit einem Weitwinkel von 26,3 mm (KB) wurde die Messlatte wieder ein Stück höher gelegt.
 
Erstaunlich ist, dass sich die sonst in diesen optischen Dimensionen auftretenden Verzeichnungen in Objektivrandnähe stark in Grenzen halten. Im Telebereich macht die Optik erst bei 10-fachem Zoom halt, danach kann nur noch digital vergrößert werden.

Manuelle Funktionen

Der ambitionierte Filmer wird von den vollständig vorhandenen manuellen Funktionen, die alle per Wählrad neben dem Objektiv gesteuert werden, begeistert sein. Eine Tonaussteuerung fehlt jedoch immer noch. Für weniger Wisch-Effekte sorgt der 1 080p50-Modus, das Wackeln gleicht der wie immer gelungene optische Bildstabilisator aus. Damit die Aufnahme in 1 080p50 nicht an zu geringem Speicherplatz scheitert, hat Sony 96 GB Flash-Speicher spendiert: Damit steht dem sofortigen Filmvergnügen nichts mehr im Weg.

Wertung gut (77%)

Die CX700VE ist ein Geheimtipp für Einsteiger, die ohne eigenen Aufwand ein gutes Bildergebnis erzeugen wollen; zudem helfen kompakte Maße beim bequemen Transport des Camcorders.

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