Sat-Kabel-DVB-T2 Receiver: AX Multibox 4K UHD im Test

Drei auf einen Streich

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AX-Multibox-4K-UHD-Vorderansicht
© Auerbach Verlag

Die Marke AX baut ihr Geräte-Portfolio weiter aus. Schon in der zurückliegenden Ausgabe haben wir die AX Multibox Twin vorgestellt. In der selben Bauform ist auch ein Combo-Modell verfügbar, welches den Empfang aller drei klassischen Verbreitungswege – Satellit, Kabel und Terrestrik – ermöglicht. Wir nehmen die AX Multibox 4K UHD unter die Lupe.

Dieser Test erschien zuerst in der Digital Fernsehen 03/2021

Zweifellos, die Multibox zählt zu den kleinsten UHD-Geräten im Markt. Genau genommen handelt es sich um eine Blackbox mit Anschlüssen links- und rückseitig. An der Front gibt nur eine zweifarbige LED den Betriebszustand an, Bedienelemente am Gerät selbst sucht man komplett vergebens. Auch ein Kartenleser ist am Linux-Zappingreceiver nicht vorhanden. Bei den Schnittstellen kann die Box aber überzeugen. Insgesamt stehen der HDMI-Ausgang, ein Netzwerkanschluss sowie zwei USB-Schnittstellen – eine USB 2.0 seitlich, ein USB 3.0-Anschluss an der Rückseite – breit. Zudem trumpft die Multibox mit einem analogen Ausgang in Form einer 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse auf. Vermisst wird hingegen ein Anschluss für einen externen Infrarotsensor, schließlich wäre das Gerät bestens als Receiver zum Verstecken geeignet.

Ausgestattet ist das Gerät mit einem Single-Hybridtuner. Bei der Einrichtung muss gewählt werden, ob DVB-S2X-Signale, Kabel oder DVB-T2-Signale genutzt werden sollen. Die gleichzeitige Nutzung verschiedener Übertragungswege ist nicht vorgesehen. Zusätzliche Tuner lassen sich per Sat-IP einbinden. Als Prozessor kommt der Hisilicon hi3798mv2 zum Einsatz. Dieser besitzt vier Prozessorkerne, welche mit jeweils 1,6 GHz getaktet sind. Unterstützt wird der Prozessor von 1 GB DDR-3-Ram und einem 8 Gigabyte großem eMMC Flash-Speicher für Firmware und Plugins.

Die Rückseite bietet eine große Anschlussvielfalt. Für den günstigen Preis des UHD-Empfangsgerätes bekommt der Nutzer sogar eine USB 3.0-Schnittstelle mitgeliefert
Die Rückseite bietet eine große Anschlussvielfalt. Für den günstigen Preis des UHD-Empfangsgerätes bekommt der Nutzer sogar eine USB 3.0-Schnittstelle mitgeliefert

Wie installiert man die AX Multibox 4K UHD?

Ausgeliefert wird das Gerät mit einem OpenATV 6.4 Image. Natürlich können auch andere Images, wie OpenPLI genutzt werden. Dank Multiboot-Unterstützung ist dies sogar sehr komfortabel möglich, und auch ein Android-Image steht zur Verfügung. Dieses ist besonders dann interessant, wenn multimedial mehr mit der Box gemacht werden soll. Zum klassischen TV-Genuss ist weiterhin Enigma2 deutlich besser geeignet. Die Installation geht flott von der Hand und ist selbsterklärend. Nach rund fünf Minuten ist die Box komplett eingerichtet. Wie von OpenATV gewohnt, steht für Astra-Satellitennutzer auch eine aktuelle Senderliste zur Verfügung.

Dank der integrierten Multiboot-Funktion können bis zu fünf Images parallel auf der AX-Box installiert werden
Dank der integrierten Multiboot-Funktion können bis zu fünf Images parallel auf der AX-Box installiert werden

Die AX Multibox 4K UHD im Alltagsbetrieb

Der preiswerte Receiver punktet mit seiner Leistungsfähigkeit. Sowohl im DVB-T2-Betrieb als auch beim Satellitenfernsehen kann die Box mit kurzen Umschaltzeiten von rund 1,2 Sekunden überzeugen, wodurch feststeht, dass die Box gleichauf mit preisintensiveren Geräten agiert. Beim klassischen Funktionsumfang im TV-Betrieb müssen auch im Fortgang des Tests keine Abstriche hingenommen werden. Das Gerät bietet bei der EPG-Darstellung dem Nutzer die freie Auswahl und liefert auch bei der Navigationsgeschwindigkeit optimale Ergebnisse. Natürlich erlaubt die Box auch Aufnahmen. Dabei muss allerdings auf alternative Datenträger, etwa eine Micro-SD-Karte oder ein USB-Stick, ausgewichen werden, denn interne Festplatten lassen sich in der Mini-Box nicht verbauen. Auch die Aufnahmen auf Netzwerkspeichermedien oder andere Enigma2-Geräte mit integrierter Festplatte sind problemlos – nachdem das Speichermedium erstmalig eingerichtet wurde – möglich.

Mediatheken und HbbTV bei der AX Multibox 4K UHD

Neben der Aufnahme und Wiedergabe von Festplatteninhalten beherrscht die Box weitere Multimediafunktionen wie etwa die Nutzung von HbbTV-Inhalten. Im Open­ATV-Image selber ist die Funktion noch nicht aktiv. Zum Glück kann sie aber auf Knopfdruck nachinstalliert werden. Hierzu müssen lediglich die Erweiterung HbbTV installiert und der Receiver neu gestartet werden. Anschließend steht die Red-Button-Funktion zur Verfügung. Der Zugriff auf die hybriden Dienste klappte im Test einwandfrei und recht flüssig.

AX-Multibox-4K-UHD-Fernbedienung

Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung diverser Mediatheken ist das beliebte Plug­in Mediaportal. Auch hier kann auf alle Mediatheken der Sender zugegriffen werden. Außerdem stehen diverse weitere Dienste zur Verfügung. Im Test arbeitet die Box mit der aktuellen Mediaportal-Version sehr gut zusammen. Ebenfalls zur Verfügung stehen Plugins für die Mediendienste Stalker und Kodi. Experten wissen, was hierüber mittlerweile alles möglich ist, und die Unterstützung dieser Plugins untermauert einmal mehr, dass die Multibox 4K UHD keinesfalls nur ein Receiver, sondern zusätzlich noch ein Mediaplayer ist.

Was kann der Tuner der AX Multibox 4K UHD?

Als Empfangseinheit wurde in der Multibox 4K UHD ein AVL6862 verbaut. Bei dem Modell handelt es sich um einen Tripletuner mit zwei Anschlüssen. Der ZF-Anschluss ist für Sat-Signale zuständig, der ICE-Anschluss dient als Eingang für Kabel- oder DVB-T(2)-Signale. Im Test stellen wir in keinem Modus Schwächen fest. Beim Sat-Tuner trumpft die Box mit einer breiten Protokollunterstützung auf. Neben DiSEqC 1.0 werden DiSEqC 1.1, 1.2 und USALS sowie die Einkabel-Verarbeitung unterstützt. Nicht unterstützt werden von der kleinen Zappingbox die Multistream- und DVB-S2X-Wiedergabe wie der Blindscan. Letztgenannter ist leider mit diesem Tuner nicht möglich, obwohl dies auf dem Karton dem Kunden signalisiert wird. Er soll aber laut Hersteller noch folgen. Im DVB-T2-Betrieb überzeugt die Box mit guten Empfangsergebnissen und einer Unterstützung von aktiven DVB-T-Antennen.

Auch wenn das Blindscan-Menü zur Verfügung steht, ist es mit dem integrierten Combo-Tuner nicht möglich, Sat-Signale auf diese Weise aufzuspüren
Auch wenn das Blindscan-Menü zur Verfügung steht, ist es mit dem integrierten Combo-Tuner nicht möglich, Sat-Signale auf diese Weise aufzuspüren

Welche Besonderheiten hat die AX Multibox 4K UHD?

Auch die Bild-in-Bild-Funktion ist mit der AX Multibox 4K UHD möglich. Dazu wird die blaue Farbtaste im Betrieb etwas länger gedrückt, ein erneuter Druck auf die blaue Taste startet dann Bild-in-Bild. Natürlich ist dies bei dem Single-Tuner-Receiver nur auf einem Übertragungskanal möglich, wodurch die Vielfallt doch stark begrenzt ist. Wer allerdings über Sat-IP verfügt kann die Vielfalt dank zusätzlichen Sat-IP-Tuner vergrößern. Neben dieser Sonderfunktion steht auch Transcoding für sämtliche Inhalte, darunter auch H.265, bereit. Damit lassen sich Streams auch in diesem effektiven Codec ressourcenschonend in das Netz schicken. Wir haben die Funktion mit verschiedenen Enigma2-Streamingapps unter iOS und Android mittels Tablet und Smartphone gecheckt und keine Unregelmäßigkeiten dabei festgestellt.

AX-Multibox-4K-UHD-Tabelle

Kann die AX Multibox 4K UHD überzeugen?

AX Multibox 4K UHD bietet einen leistungsfähigen und zuverlässigen Tripletunerreceiver an, der im Test die Redaktion überzeugt.

Bildquelle:

  • AX-Multibox-4K-UHD-Rueckansicht: © Auerbach Verlag
  • AX-Multibox-4K-UHD-Multibootfunktion: © Auerbach Verlag
  • AX-Multibox-4K-UHD-Fernbedienung: © Auerbach Verlag
  • AX-Multibox-4K-UHD-Blindscan-Menue: © Auerbach Verlag
  • AX-Multibox-4K-UHD-Tabelle: © Auerbach Verlag
  • AX-Multibox-4K-UHD-Vorderansicht: © Auerbach Verlag

16 Kommentare im Forum

  1. Von den vielen Schreibfehlern mal abgesehen hat man HbbTV nicht wirklich „getestet“ sonst wäre wohl aufgefallen, dass weder bei DVB-T2 HD Empfang freenet connect noch sonst andere HbbTV-Funktionen wie Replay richtig (insbesondere bei den ARD-Programmen) funktionieren ist.
  2. Mich hätte interessiert, ob die Box Sat und DVB-T gemeinsam in der gleichen Programmliste ablegt, so dass ein schnelles Umschalten zwischen Sat und Terrestrik möglich ist. Im Testbericht ist lediglich von "DVB-T2 Betrieb" die Rede. Aus meiner Sicht bleibt die Frage offen, ob ich diesen Betrieb in den Grundeinstellungen auswählen muss oder nicht. Meine Dreambox behandelt die Terrestrik einfach wie eine zusätzliche Orbitposition. In der Favoritenliste habe ich eine Mischung aus Astra- und Eutelsat-Programmen, und dazwischen habe ich ein paar DVB-T2 Programme eingestreut. Mein Fernseher kann das nicht. Der hat zwar einen Triple-Tuner, aber ich muss mich beim Setup für eine Empfangsart entscheiden. Die anderen Empfangswege stehen dann nicht mehr zur Verfügung. Aus meiner Sicht ist der Vorteil von DVB-T2, dass eine Natur-Dokumentation auf 3Sat eine deutlich kleinere und damit platzsparende Datei auf der Festplatte ergibt, wenn ich von DVB-T2 mit H265 aufnehme, als wenn ich die Satelliten-Version von 3Sat benutze. Deswegen bin ich ein Fan von DVB-T2. Andererseits möchte ich auf Satellit nicht verzichten, weil viele Fernsehprogramme nur über Satellit kommen. Ein Teil meiner Auslandssender fehlt im Kabel und hat als Internet-Stream Probleme mit Geoblocking, oder der Veranstalter verlangt selbst bei Free-TV im Internet eine Zwangsregistrierung mit Anmeldung bzw. Log-In. Wenn ich Kabel hätte, würde ich das ebenfalls parallel zu Sat nutzen wollen. Z.B. habe ich CNN über Sat kostenlos in HD, im Kabel aber nicht. Ich vermute, dass der oben getestete Receiver das kann, was ich will, weil er auf Linux basiert. Es wäre aber schön, wenn in künftigen Tests auf dieses Feature hingewiesen würde, weil das aus meiner Sicht einen zusätzlichen Kaufanreiz darstellt.
  3. Naja, bei einem Enigma2-Receiver mit einzelnen Tunern für die verschiedenen Empfangsarten ist das so gegeben, muss aber bei einem Receiver mit einen einzigen Triple-Tuner muss das nicht unbedingt so sein, dass man ohne Neustart auch die Empfangsart auch einfach im laufenden Betrieb wechseln kann. Das geht schon bei einigen Enigma2-Receivern mit DVB-C/T2 Tuner nicht, um schnell mal zwischen DVB-C oder DVB-T2 Empfang zu wechseln.
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