Netflix: Haushalt, Zweitwohnsitz, Zusatzmitglieder – das gilt jetzt

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Netflix Streaming
Bild: freestocks on Unsplash

Bei Netflix weht jetzt ein anderer Wind: Nur ein Haushalt pro Nutzerkonto, Zusatzmitglieder nur gegen Gebühr – und entsprechende Unsicherheit bei vielen, die sich bislang unbeschwert das Passwort für den Streaming-Zugang teilen konnten. Die neuen Regeln hier im Überblick.

Wer seinen Netflix-Account regelmäßig nutzt, wird es wohl schon wissen: Der Streaminganbieter will, dass der Standort des Nutzer-Haushalts definiert wird. Damit kann der Dienst dann auch die stationären Geräte als haushaltsfern einordnen, über die das gleiche Nutzerkonto ebenfalls genutzt wird.

Netflix: Haushalt festlegen – deshalb sollte man kooperieren

Derzeit lässt sich die Anfrage zur Lokalisierung des Haushalts noch skippen, doch damit kommt die Nutzerschaft wohl nicht mehr lange davon. Sobald die nicht näher definierte Gnadenfrist dafür abgelaufen ist, legt Netflix per Auswertung der Nutzerdaten nämlich den Haushalt für den Streaming-Account schlichtweg für seine User fest.

Wer diese Bildschirmanzeige sieht, sollte seinen Haushalt Netflix gegenüber identifizieren – sonst legt der Streamingdienst willkürlich einen Standort fest. (Bild: Auerbach Verlag)

Das kann je nach Nutzungsverhalten dann durchaus auch eine andere Adresse sein, die mit dem gleichen Konto streamt. Um diese Komplikation zu vermeiden ist es also ratsam, der Aufforderung durch den Anbieter nachzukommen, und den Haushalt zu definieren, in dem der Account rechtmäßig genutzt werden kann. Ob ein Gerät dazugehört oder nicht, stellt Netflix daraufhin folgendermaßen fest:

Netflix erkennt IP: So stellt der Anbieter fest, welche Geräte zum Haushalt gehören

Sobald Netflix einmal über einen stationäres Gerät wie einen Smart-TV oder eine Streaming-Box (MagentaTV One, Sky Q, Apple TV) Rückmeldung zum Standort des Account-Haushalts erhalten hat, identifiziert der Streamingdienst die dazugehörigen Geräte über das Heimnetz – denn im Regelfall beziehen sämtliche Geräte im häuslichen Kontext über den gleichen Router per WLAN oder LAN-Verbindung ihre Daten aus dem Internet.

Interessant: Wird Netflix nur über mobile Geräte wie Laptops oder Tablets genutzt, muss kein Haushalt festgelegt werden.

Während Netflix darüber hinaus selbst angibt, keine Geodaten per GPS über die genutzten mobile Geräte einzuholen, gibt es andere Probleme, die im Zusammenhang mit dem Netflix-Haushalt auftreten können:

Ist der Netflix-Haushalt erstmal festgelegt, erkennt der Streamingdienst auf Anhieb alle Geräte, die sich über den gleichen Router mit dem Dienst verbinden. (Bild: Richard W. Schaber)

TV-Gerät wird fälschlicher Weise einem fremden Haushalt zugeordnet

Normaler Weise sollten nach der Festlegung des Haushalts sämtliche über den gleichen Router mit dem Internet verbundene Geräte abgesegnet werden und somit keine weiteren Probleme folgen. Nun kann es allerdings vorkommen, dass ein Gerät als haushaltsfremd erkannt wird.

Für diesen Problemfall bietet Netflix die Identifizierung des Geräts über einen QR-Code an. Wird dieser über ein entsprechend mit dem häuslichen WLAN verbundenes Smartphone abgecannt, kann das Problem behoben werden.

Netflix am Zweitwohnsitz

Netflix kann ohne Probleme an einem Zweitwohnsitz oder regelmäßigen Reiseziel genutzt werden. Dafür ist keine Anpassung des Standard-Haushalts beim Anbieter nötig: Lediglich ein Mobilgerät, das in eurem festgelegten Haushalt im WLAN angemeldet war, muss sich am Zweitwohnsitz ebenfalls mit dem Router verbinden. Ist das TV-Gerät dort mit dem gleichen Netzwerk verbunden, wird der Standort für 30 Tage freigeschaltet. Danach muss das Mobilgerät sich zunächst wieder im angemeldeten Wohnsitz im WLAN einloggen, damit ein weiterer Monat an einem anderen Standort entsperrt wird.

Sind die Aufenthalte am Zweitwohnsitz also länger als ein Monat, muss tatsächlich der Haushalt angepasst oder eine Zusatzmitgliedschaft für den Zweitwohnsitz angelegt werden. Das funktioniert allerdings nicht für alle Nutzer, wie im Folgenden erklärt wird.

Netflix: Zusatzmitglieder hinzufügen – für manche Sky-Kunden unmöglich

Kostenloses Streaming für Konto-Mitbenutzer will Netflix streng unterbinden, bietet als Alternative mittlerweile die Registrierung von Zusatzmitgliedern an. Bis zu zwei haushaltsfremde Nutzer können darüber im Premium-Tarif freigeschaltet werden, während im Standard-Abo nur ein Zusatzmitglied mitstreamen kann. In beiden Tarifen kostet die Zusatzmitgliedschaft 4,99 Euro im Monat und kann jeden Monat neu vergeben oder auch gekündigt werden.

Im Basic-Abo und dessen Budget-Variante mit Werbung ist das einladen von Zusatzmitgliedern indes nicht möglich. Auch Sky-Kunden, die ihre Netflix-Zahlungen über den Pay-TV-Anbieter abwickeln, steht diese Option nicht offen – egal, in welchem Tarif Netflix gebucht wurde. Das gleiche gilt für sämtliche Abonnements mit Zahlungsabwicklung über einen Drittanbieter.

Bildquelle:

  • Netflix Streaming: © freestocks on Unsplash

79 Kommentare im Forum

  1. Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wurde, zumindestens sieht es so aus...klick...
  2. Echt Netflix hat sie doch nicht mehr alle. Damit vertreibt man die ehrlichen Nutzer doch, sogar die extra zahlen würden.
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