„Resident Alien“: Alan Tudyk, der Mann hinter der Maske

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Alan Tudyk in

Am Donnerstag startet auf SYFY mit „Resident Alien“ eine spannende wie auch humorvolle neue Serie, die uns ein Alien auf Erden begleiten lässt. Wie wichtig bei diesem Mix für den Erfolg die Besetzung der Hauptrolle ist, beweist Alan Tudyk, den wir euch heute etwas genauer vorstellen möchten.

Für eine Serie wie Resident Alien, die sowohl Drama als auch humorvolle Auseinandersetzung mit einem schrägen Thema bietet, bedarf es insbesondere in Sachen Hauptfigur einer guten Wahl seitens der Castingverantwortlichen.

Stimmt die emotionale Tiefe nicht, und ist der Darsteller nicht in der Lage, das notwendige komödiantische Timing zu leisten, zerfällt ein Projekt bereits, bevor es richtig begonnen hat. Blickt man in diesem Zusammenhang auf die positiven Besprechungen zur ersten Staffel von Resident Alien in den USA, kann dieser Fall hier jedoch nicht eingetreten sein.

Geheimtipp

Für die zentrale Rolle des Außerirdischen, der in Resident Alien die Identität des lokalen Arztes Dr. Harry Vanderspeigle übernimmt, wählte man den 1971 in El Paso geborenen Alan Tudyk aus, der auf Vorfahren aus Deutschland, England, Frankreich und Polen zurückblicken kann. Obwohl er bereits seit über zwanzig Jahren gut im Geschäft ist, gilt er bis heute eher als Geheimtipp, denn als große Nummer.

Nach der Schule versuchte Tudyk sich zunächst als Stand-up-Comedian, warf diesen Job allerdings hin, nachdem ihn ein echauffierter Gast in einem Lokal mit dem Tode bedroht hatte. Er studierte Drama am renommierten Lon Morris College in Jacksonville und wurde dort auch mit dem Academic Exellence Award for Drama ausgezeichnet. Während seiner College-Zeit spielte er zudem in einer Theaterproduktion mit Bezug zu Billy the Kid den Beaver Smith.

Nach kleineren Rollen fiel er einem größeren Publikum auf, als er in „28 Days“ mit Sandra Bullock die Figur des Gerhardt, eines deutschen Drogensüchtigen, darstellte. Seine erste große Serienrolle, die zwar kurzlebig war aber noch heute von vielen Fans positiv wahrgenommen wird, stellte die des Hoban „Wash“ Washburne in Firefly und dem Folgefilm Serenity dar. Es folgten insbesondere im TV-Bereich unzählige Auftritte in den unterschiedlichsten Formaten. Dazu gehörten V, „Dollhouse“, „Arrested Development“, „Justified“, „The Rookie“ und „Curb Your Enthusiasm„. Die größte Rolle stellte die des Noah Werner in drei Staffeln der Sitcom Suburgatory dar. Darüber hinaus lieh Tudyk auch vielen Figuren seine markante Stimme, so in „American Dad!“, „Family Guy“, „Phineas & Ferb“, „Rick and Morty“ oder „The Tick„. Aktuell ist er in verschiedenen Rollen in „Harley Quinn“ zu hören. Bis zur Besetzung als Dr. Vanderspeigle in Resident Alien war er im Serienbereich also mehr als gut beschäftigt, wenngleich er nicht zu den Stars gehört, die man sofort erkennt oder bemerkt.

Bild: James Dittinger/SYFY

Im Kino sah es ähnlich aus. Oft spielte Tudyk hier kleinere Rollen, die aber einen ausdrucksstarken Mimen erforderten. So geschehen in „I, Robot“, „Transformers: Dark of the Moon“, „Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste“ oder „Oddball„. Besonders auffällig wurde er jedoch auch hier mit dem Einsatz seiner Stimme für Produktionen wie Ice Age, Ralph reichts (für die er mit dem Annie Award ausgezeichnet wurde), „Die Eiskönigin“ (Teil 1 und 2), „Zootopia“, „Vaiana“, „Chaos im Netz“, „Aladdin“ oder aktuell „Raya und der letzte Drache„. Star-Wars-Fans kennen ihn zudem als K-2SO in „Rogue One„. Momentan ist er im Disney-Film „Peter Pan & Wendy“ als George Darling mit von der Partie, der 2022 auf Disney+ erwartet wird.

Doch damit nicht genug: Tudyk spielt regelmäßig Theater, erhielt für seine eigene Web-Serie Con Man zwei Emmy-Nominierungen und spricht Figuren in Spielen wie „Halo 3″, „Astro Boy“ oder „Star Wars Battlefront“ (natürlich die des K-2SO).

Nachdem er also oft seine Stimme in der Vordergrund stellen durfte oder in kleinen Rollen glänzte, tritt Tudyk nun endgültig ins Rampenlicht und muss eine ganze Serie auf seinen Schultern tragen.

Wolf im Schafspelz

Bild: James Dittinger/SYFY

Tudyks wichtigste Aufgabe in Resident Alien besteht darin, einen außerirdischen Sonderling zu spielen, der in einem typisch amerikanischen Kleinstadt-Setting (das je nach Serie oder Film durchaus ebenfalls sonderbar und bizarr wirken kann) die Rolle eines Arztes übernimmt, um seine Identität zu wahren. Das Problem: Seine Figur kennt sich mit den Menschen eigentlich gar nicht aus, versucht aber dennoch, ihre Verhaltensweisen zu kopieren. Das gelingt natürlich nicht immer, was das bereits eingangs erwähnte komödiantische Talent erfordert.

Tudyk gelingt der Spagat jedoch von Beginn an wunderbar. Seine Figur steht immer irgendwie neben sich, wirkt verwirrt oder deplatziert und fällt aus der Reihe. Ein wenig erinnert er dabei an den Kollegen Brent Spiner, der als Data in „Star Trek: The Next Generation“ ebenfalls vor der Aufgabe stand, kindliche Naivität mit der Fortschrittlichkeit einer künstlichen Intelligenz zu vermengen und ein Wesen zu erschaffen, das sowohl menschlicher wirken wollte, dabei aber immer wieder an seiner Natur scheiterte. Alan Tudyk steht dem in nichts nach und dürfte somit nach der Verkörperung des Hoban „Wash“ Washburne in Firefly auf dem besten Weg sein, eine zweite ikonische Genrerolle für sich gefunden zu haben. Für uns Zuschauer stellt er ohnehin einen Glücksfall dar. Resident Alien wurde schließlich just und vollkommen verdientermaßen für eine zweite Staffel verlängert. 

Die Sci-Fi-Mystery-Comedy-Serie „Resident Alien“ startet als exklusive deutsche TV-Premiere ab 8. April immer donnerstags um 20.15 Uhr auf dem Sender SYFY überall im Pay TV. Alle Folgen sind nach der jeweiligen Ausstrahlung auch auf Abruf verfügbar. Weitere Infos und Clips zur Serie und alle Wege wie man SYFY empfangen kann gibt’s auf www.syfy.de.

Copyright: © 2020 Universal Content Productions LLC. © SYFY

Bildquelle:

  • resident-alien-alan-tudyk: © 2020 Universal Content Productions LLC. © SYFY

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