Bildfehler im 3-D-Zeitalter

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Bildfehler im 3-D-Zeitalter, Teil 2

Reaktionsgeschwindigkeiten

Technikwettstreit

Die Display-Charakteristiken scheinen somit Ein fluss auf die Ergebnisse zu nehmen. Dabei liegt ein Nachteil der LCD-Technologie auf der Hand: Für die 3-D-Darstellung müssen die Bilder sehr schnell aufeinanderfolgen, was eine ebenso kurze Reaktionszeit erfordert. Während bei der 2-D-Darstellung durch Zwischenbilder Nachzieheffekte gemindert werden, hat diese Art der Bildaufbereitung im 3-D-Modus keine Auswirkungen auf die Reduzierung von Geisterbildern. Im 3-D-Modus wird zudem die doppelte Bildzahl gefordert, sodass ein 200-Hertz- Fernseher für jedes Auge den Bildwechsel nur mit 100 Hertz vornimmt.
 
Eine große Rolle spielt die Art des Bildwechsels: Ob Schwarz zu Weiß, Weiß zu Schwarz – die Reaktionsgeschwindigkeit der LCDs variiert je nach Bildinhalt. So erklärt sich, weshalb die Geisterbilder mal mehr und mal weniger deutlich sichtbar sind. Sony löst das Problem durch eine lokal dimmbare LED-Hintergrundbeleuchtung, die sich in Sekundenbruchteilen ein- und ausschaltet.
 
Plasma- TVs sind durch den impulshaften Bildaufbau für die 3-D-Darstellung prädestiniert, denn dieser reduziert Geisterbilder auf ein Minimum. Dies bedeutet aber nicht, dass der E ffekt unsichtbar ist: Abhängig von der Farbtönung treten auch bei einem Plasma Geisterbilder auf. Das Nachleuchten des Phosphors begünstigt diesen E ffekt.

Nur mit Brille

Die korrekte 3-D-Darstellung ist wesentlich vom Zusammenspiel des Displays mit der Shutter-Brille abhängig, denn diese sorgt für die richtige Trennung der stereoskopischen Bildfolge, bevor die Informationen die Augen erreichen. Ist die Abstimmung zwischen Brille und Gerät nicht genau oder sind Schaltphasen der einzelnen Brillengläser unpräzise, treten ebenfalls Crosstalk-E ffekte auf. Hinzu kommt, dass die Gläser der Shutter-Brillen Flüssigkristalldisplays sind und somit auch Nachteile dieser Technologie (wie z. B. Blickwinkelabhängigkeit) in sich tragen. Bei Sonys LED-LCD, der ein sehr geringes Übersprechen zeigte, waren die Nachteile der Brille besonders o offensichtlich. Für die beste 3-D-Qualität sollten Sie den Blickwinkel somit nicht zu steil wählen, was aufgrund der begrenzten Sensorreichweite aber meist von vornherein ausgeschlossen ist.
(Christian Hill, Christian Trozinski)

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