Die besten Ultra-HD-TVs im Vergleich

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Die besten Ultra-HD-TVs im Vergleich

Der Filmtest

Panasonics TX-65AXW904 macht es den Zuschauern einfach, sich in das Bild zu verlieben. Durch die hohe Gesamthelligkeit überzeugt der Bildeindruck in dunklen und hellen Räumen. Zur Hochform läuft der Fernseher auf, wenn die LED-Ansteuerung ihre maximale Leistung abrufen kann und Farben einen sehr hohen Kontrastumfang aufweisen. Insbesondere Animationsfilme wie Disneys „Die Eiskönigin“ sehen auf dem TX-65AXW904 schlichtweg grandios aus, Samsungs UE78HU8590 erscheint dagegen vergleichsweise blass.
 
Anspruchsvolle Kinofilmbilder meistert der TX-65AXW904 ebenfalls: Das Weltraumabenteuer „Gravity“ überzeugte durch einen tollen Bildkontrast und eine hervorragende Detailtreue. Samsungs UE78HU8590 zeichnet Details durch das flächige Dimming matter und Sonys KD-65S9005B litt im Bereich der Kinobalken unter Clouding. Doch je extremer die Filmvorlage ausfällt, desto besser können sich Sony und Samsung in Szene setzen. Sowohl Wim Wenders „Pina“ als auch Quentin Tarantinos „Kill Bill“ zeigten die Schwächen der LED-Ansteuerung des Panasonic- TVs auf.
 
Schwarze Bildinhalte erschienen im dunklen Raum aufgehellter als bei Samsung und Sony, teilweise waren die LED-Sektoren erkennbar und die Tänzerinnen in „Pina“ erschienen wie mit einer Auswahlmaske freigestellt: Das Bildrauschen des Filmmaterials verschwand ausschließlich im Bereich der Tänzer, ein seltsamer Anblick. Zuguterletzt konnten wir eine leichte Streifenbildung ausmachen, dabei durchziehen Schatten das Bild in horizontaler Richtung. Einmal gesehen erblickten wir den Effekt in mehreren Filmszenen, von Disneys „Die Eiskönigin“, dem Filmtrailer zum neuen „Star Wars“ bis hin zu Sonys „Elysium“.
 
Der Effekt tritt immer dann auf, wenn ein gleichmäßiger Farb- oder Helligkeitsverlauf dargestellt wird und die LED-Blöcke die Helligkeit zonenweise drosseln. Doch Panasonics TX-65AXW904 kann sowohl Sonys KD-65S9005 als auch Samsungs UE78HU8590 klar distanzieren, nämlich genau dann, wenn Sie etwas seitlich auf die Bildfläche blicken. Bereits ab drei Personen vor dem Fernseher ist der Kontrast- und Farbunterschied eklatant: Das Bild des TX-65AXW904 erscheint fast gleichwertig (nur die Bildhelligkeit nimmt stark ab), während die Bilder des Sony und Samsung förmlich in sich zusammenfallen.
 
Der Kontrastabfall und die Farbverschiebung sind so deutlich, dass der KD-65S9005B und UE78HU8590 eher als Monitor denn Fernseher bezeichnet werden sollten. In unserem abschließenden Vergleich, der 3D-Wiedergabe, ließ Panasonic beiden Konkurrenten ebenfalls keine Chance: Die hervorragende Detailauflösung, die weiterhin vorhandene Kantenglättung, die brillanten und flimmerfreien Bilder und dank des Polfilterverfahrens keinerlei Doppelkonturen garantieren unter allen Lichtbedingungen optimalen 3D-Genuss. Sonys KD- 65S9005B verliert hingegen komplett an Faszination, Samsungs UE78HU8590 liegt im 3D-Mittelfeld, auch wenn es im Test der einzige Fernseher war, mit dem sich selbst UHD-Material in 3D wandeln ließ.

Kein klarer Sieger

Fehlerfrei ist auch in diesem Hochpreissegment kein Gerät, allerdings verlief unser zweiter Ultra-HDTV- Vergleich deutlich ausgeglichener als der erste. Allen drei Herstellern muss man an dieser Stelle ein großes Kompliment machen: Für sich genommen überzeugen alle drei Fernseher im Filmbetrieb, selbst mit anspruchsvollstem Material. Wenn es allein um maximale technische Performance geht, ist Panasonics TX-65AXW904 der Sieger.
 
Den Vergleich zum AXW804-Modell unseres ersten HDTV-Shootouts gewinnt der TX-65AXW904 haushoch: Bildschärfe, Blickwinkel, Helligkeit und 3D-Darstellung sind dem günstigeren Panasonic-Modell überlegen. Die Bildbrillanz und der enorme Farbumfang des Fernsehers sind der größte Trumpf: Sobald die LED-Ansteuerung ihr gesamtes Potenzial ausspielt, bleiben Sony und Samsung nur das Nachsehen. Allerdings verlangen Kinobilder oft mals einen starken Fokus auf die Schwarzdarstellung, sodass die Bildbrillanz des Panasonic-TVs selbst bei maximal voreingestellter Hintergrundbeleuchtung an Wirkung verliert und Sonys Edge-LED-Fernseher KD-65S9005B vorbeiziehen kann.
 
Dass es Panasonic mit Direct-LED-Technik nicht gelingt, eine bessere Schwarzdarstellung als vergleichbare Edge-LED-TVs zu generieren, ist angesichts des Preisunterschieds ärgerlich. Umgekehrt liefern die im Blickwinkel sehr stark eingeschränkten Fernseher von Samsung und Sony kaum sichtbare Vorteile im Bildkontrast, sodass es am Ende eher eine Frage der Einstellung, als eine Frage der Messwerte ist. Dass wir Panasonics TX-65AXW904 dennoch nicht vorbehaltlos empfehlen können, liegt an der unberechenbaren Streifenbildung: Einmal gesehen kann der Effekt irritieren.
 
Samsungs UE78HU8590 wirkt dagegen wie der komplette Gegenentwurf zum Panasonic TX-65AXW904: Das Bild des UE78HU8590 ist unspektakulär, aber für sich genommen meist fehlerfrei. Sony versucht den Weg der goldenen Mitte einzuschlagen und bis auf die Clouding-Schwächen des KD-65S9005B gelingt dies überaus effizient, sodass sich bei perfekter Sitzposition die Faszination des Panasonic-TVs einstellt, ohne dessen Streifenbildung in Kauf nehmen zu müssen. Eine Theorie konnten weder Samsung noch Sony belegen: Die Krümmung der Bildfläche zeigte im Test keinerlei positive Auswirkungen auf die Bildqualität, das flache Design des Panasonic TX-65AXW904 stellt somit kein Nachteil dar.

Der direkte Vergleich

Das erste Vergleichsbild zeigt die Bildqualität bei perfekter Sitzposition. Bei leicht seitlicher Betrachtung (zweites Bild) verschlechtert sich der Bildeindruck des Sony KD-65S9005B (oben links) und des Samsung UE78HU8590 (oben rechts) enorm: Aus Rottönen werden Violetttöne, der Kontrast nimmt ab.

Noch extremer erscheint der Qualitätsabfall des Sony KD-65S9005B (oben links) und Samsung UE78HU8590 (oben rechts) bei seitlicher Betrachtung, wenn nicht nur farbige, sondern auch dunkle Details dargestellt werden. Einzig Panasonics TX-65AXW904 (unten) gibt Bilder unter allen Blickwinkeln kontraststark wieder.
(Christian Trozinski)

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