HD-Ton trifft HD-Bild

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HD-Ton trifft HD-Bild

Philips BDP9600/12: „Solider Tongeber“

Philips BDP9600/12

 
Wie viel Verpackung passt um einen Blu-ray-Player? Diese Frage wird sich unweigerlich derjenige stellen, der Philips‘ Flaggschiff von den Pappen und Papieren befreien darf. Selbst Bedienungsanleitung, Netzstecker und Fernbedienung kommen in zwei separaten Pappschachteln unter. Alle Verpackungsmaterialien bestehen aus Recycling-Papier.
 
Ist der BDP jedoch entpackt, gefällt sofort die teilweise verspiegelte Front im schwarzgrauen Design. Um Störungen durch andere Geräte auszuschließen, hat das Aluminiumgehäuse eine außergewöhnliche Stärke von 3 Millimetern, was sich jedoch nicht negativ auf das elegante Erscheinungsbild auswirkt. Das im verspiegelten Teil der Front untergebrachte dimmbare Display ist im ausgeschalteten Zustand als solches nicht zu erkennen.
 
Auch die Bedienfelder mit Berührungssensor und eine verschließbare USB-Schnittstelle sind dort zu finden. Das Laufwerk weist eine robuste ausfahrbare Schublade auf. Bei unserem Testgerät war leider die mitgelieferte Fernbedienung defekt, hier erwies sich die Easy-Link-Funktion jedoch als nützlich: Der Player ließ sich mit dem Signalgeber eines TVs aus dem Hause Philips einwandfrei bedienen. Benutzt wird dazu das Standardprotokoll CEC über die HDMI-Verbindung.
 
An der Geräterückseite befinden sich alle wichtigen Anschlüsse. Für den analogen Ton sind getrennte Cinch-Buchsen für die Stereoausgabe und den Mehrkanalton vorhanden, allesamt farblich gekennzeichnet. Praktisch: Für die S/P-DIF-Ausgabe wurde sowohl die optische als auch die koaxiale Variante verbaut. Für Netzwerkupdates, BD-Live sowie Streaming von Medienservern ist eine Ethernet-Schnittstelle vorhanden. Richtig nützlich ist der integrierte WLAN-Adapter, sodass selbst bei kabeltechnisch ungünstiger Aufstellung des Gerätes eine Netzwerkverbindung hergestellt werden kann.

Nach dem Einschalten des Gerätes wird der Nutzer mit einem sehr aufgeräumten Hauptmenü begrüßt, in dem man zwischen den Geräteeinstellungen und verschiedenen Medien wählen kann. Die Optionen sind umfangreich und übersichtlich angeordnet. Verweilt man kurze Zeit auf einem Menüpunkt, erscheint ein kleines Pop-up-Fenster, das nützliche Informationen zu der Option bereitstellt.
 
Im Audiomenü ist zunächst die Einstellung aller Standardfunktionen möglich, einige zusätzliche Optionen sind aber ebenso verfügbar. Um plötzliche Lautstärkeanstiege zu vermeiden und selbst bei geringer Gesamtlautstärke Dialoge gut verständlich zu halten, kann ein Nachtmodus aktiviert werden. Bei der Automatikeinstellung werden dazu Informationen aus den Metadaten des Dolby-True-HD-Streams – sofern vorhanden – entnommen.
 
Weiterhin kann ein PCM-Downsampling aktiviert werden. Ist der Player per S/P-DIF an einen älteren AV-Receiver angeschlossen, könnte dieser von Material höherer Sampling-Raten überfordert werden. Durch Einschalten der Funktion erfolgt für derartiges Material ein Downsampling auf 48 kHz.
 
Zuletzt kann Neo:6 aus dem Hause DTS dazu verwendet werden, Stereomaterial auf alle Kanäle hochzurechnen, um einen volleren Klang zu erreichen. Die Lautsprecher lassen sich sehr genau einrichten; Abstand und Pegel sind für jeden einzelnen Kanal separat regelbar. Nützlich ist die Möglichkeit, beim laufenden Film per Overlay-Menü eine Audio-Sync einrichten zu können. So wird die Synchronizität von Bild und Ton immer problemlos gewährleistet.

Philips vertraut bei der Bildverarbeitung dem Qdeo-Videoprozessor der Firma Marvell. Dieser soll mit speziellen Routinen bei der Bildverbesserung helfen, insbesondere bei der Aufbereitung von SD-Videomaterial. Auf den ersten Blick gelingt dies sehr gut, bei näherer Betrachtung offenbaren sich jedoch kleinere Schwächen. So gelingt die Skalierung durchweg gut, jedoch produziert der Algorithmus Rauschen, das selbst mit dem aktivierbaren Rauschfilter nicht zu 100 Prozent entfernt werden kann.
 
Die Vollbildkonvertierung genehmigt sich bei jedem Motivwechsel einen kurzen Moment, bevor sie das Bild auffängt. Dadurch entsteht eine stete Bildunruhe in Kombination mit einem leichten Bildruckeln und ab und an auftretenden Unschärfen.

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