Multimedia-Nutzung über WLAN

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Multimedia-Nutzung über WLAN, Seite 2

Versorgung im Haus oft schwierig

Problematisch für ein funktionierendes Heimnetzwerk auf Funkbasis sind aber nicht nur Nachbarnetze. Auch im eigenen Haushalt gibt es Störquellen, die den ungetrübten WLANGenuss stören können. Während die Funksignale noch vergleichsweise ungedämpft Trockenbauwände durchdringen können, wird es bei massiven Wänden und Decken schon schwieriger. Kommen noch Stahlbewährungen hinzu, kann der Empfang im Nachbarraum schon stark eingeschränkt sein. Problematisch sind auch feuchte Wände, denn Wasser ist ebenfalls ein großer Feind der Funknetze. So kann es durchaus passieren, dass ein Router im Außenbereich kaum noch gefunden wird, auch wenn die Entfernung deutlich unter den (theoretisch angegebenen) Strecken liegt, die der Hersteller für sein Gerät angegeben hat. Wichtig ist also alleine schon die richtige Standortwahl für den WLAN-Router. Besonders ungünstig ist ein Aufbau im Keller, gerade in mehrstöckigen Gebäuden. Oft sind die Kellerbereiche besonders massiv gebaut und eventuell vorhandene Feuchtigkeit in Wänden und Decken tun ihr übriges. Soll der Router auch im Garten genutzt werden bietet sich vielmehr eine Positionierung in der Nähe oder optimalerweise direkt am Fenster an. Denn das Glas kann von den Funkwellen relativ leicht durchdrungen werden und dämpft das Signal auch weniger ab als dicke Mauern.
 
Vorausgesetzt allerdings, es handelt sich nicht um speziell metallbeschichtetes Glas, welches man als Wärmedämmung häufig findet. Doch natürlich lassen sich im Haus nicht immer bauartbedingte Störungen beseitigen. Findige Entwickler machen sich Interferenzen und Reflexionen aber auch zu Nutze. Mimo nennt sich die Technologie, die bei moderneren Geräten zum Einsatz kommt. Mindestens eine getrennte Empfangs- und Sendeantenne sorgen dabei für eine deutliche Signalverbesserung. Bei modernen Routern kommen sogar bis zu 3 × 3 Antennen zum Einsatz – dadurch sind theoretisch Datendurchsätze bis zu 450 Mbit/s möglich. Aber selbst bei solch modernen Systemen lassen sich Störungen nicht immer vermeiden. So können Blutooth-Headsets oder auch Mikrowellen ungewollt den Empfang stören.

Positionierung des Routers

Durch eine richtige Standortwahl für den Router lässt sich die Empfangssituation schon deutlich verbessern. Nicht immer ist nämlich die Telefondose die richtige Stelle, um auch einen WLAN-Router zu betreiben. Experimentieren Sie ruhig ein wenig mit dem Standort, auch wenn hierfür ggf. das Telefonkabel ein wenig weiter in die Wohnung verlegt werden muss. Ungünstige Standorte sind meist die Ecken, aber auch Keller oder Dachboden. Wenn der Router über eine drehbare Antenne verfügt, lässt sich häufig auch durch Verstellen der Antennen an der Leistungsfähigkeit schrauben.
 
Dabei gilt: soll der Empfang in Nachbarräumen auf der gleichen Etage verbessert werden, so ist eine senkrecht eingerichtete Antenne besser, für die Versorgung anderer Stockwerke sollte die Antenne hingegen waagerecht stehen. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Router in aller Regel mit einer Rundstrahlantenne ausgeliefert werden, welche je nach Positionierung eine besonders gute Versorgung in der Horizontalen oder Vertikalen gewährleistet. Zaubern kann man aber trotz aller Tipps auch nicht immer. Sollte sich der Empfang an gewünschten Stellen also nicht verbessern, muss zu anderen Mitteln gegriffen werden – beispielsweise dem Einsatz von Repeatern.

WLAN-Netze vergrößern

Etwa 20 Euro kosten preiswerte WLAN-Repeater zur Verbesserung der Netzversorgung. Diese nützlichen Zusatzgeräte werden mit dem Router gekoppelt und dann etwa auf der halben Strecke zwischen Router und dem Ende des Signals aufgestellt. Dabei ist es wichtig, die Repeater nicht erst dort zu positionieren, wo das Signal des Routers ohnehin schon sehr schwach ist. Denn damit würde nur das schwache Signal verstärkt und zudem die Datenrate weiter einbrechen. Da diese Repeater die zur Verfügung stehende Datenrate aufgrund ihrer Konstruktion ohnehin halbieren, bliebe dann nämlich vom ohnehin schon schwachen Signal kaum noch etwas übrig.
 
Deutlich praktischer kann hier eine Kombination aus Repeater oder auch zweitem WLAN-Router und einer Kabelanbindung mittels normalem Netzwerkkabel sein. Ein nicht oder schlecht versorgter Ort im Haus wird hierbei mit einem zweiten Gerät bestückt, welches allerdings nicht direkt über Funk sondern via Kabel mit dem Router verbunden ist. Der Vorteil: es steht hier dann die volle Datenrate zur Verfügung und die Empfangsqualität verbessert sich deutlich. Nachteil ist allerdings der notwendige Wechsel des drahtlosen Netzwerkes, wenn man sich beispielsweise mit einem Tablet im Haus bewegt. Dies geschieht aber im Hintergrund und wird folglich vom Nutzer kaum bemerkt.
 
Beide Stationen können dabei natürlich denselben Namen und das gleiche Passwort verwenden, so dass sich auch eine erneute Konfiguration am Tablet erübrigt. Sollte die Kabelanbindung aufgrund fehlender Netzwerkkabel noch ein Problem darstellen, lässt sich dies durch geschickte Überbrückung mittels eines DLAN-Adapters lösen. Hierbei wird einfach die heimische Stromleitung als Übertragungsweg genutzt. Beim Hersteller Devolo hat man aus diesem System sogar eine sehr empfehlenswerte Kombination entwickelt: mit dem Set dLAN 500 Wifi erfolgt die Netzwerkanbindung über die Stromleitung. Die Empfänger werden einfach im gewünschten Raum in die Steckdose gesteckt und senden dann als eigenständige WLAN-Access-Point in die Umgebung. Auf diese Weise kann natürlich am optimalsten für hervorragenden Empfang an allen Stellen im Haus gesorgt werden.
(Mike Bauerfeind)

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