The Inkeepers

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The Inkeepers, Seite 2

Im Gespräch mit Regisseur Ti West

Herr West, wie kamen Sie zu der Idee des Films „The Inkeepers“?
 
Bei meinem letzten Film „The House Of The Devil“ wohnten wir im Yankee Pedlar, weil es nahe gelegen zu unserem Drehort war. Und während wir diesen Film drehten, geschahen all diese seltsamen Dinge, wenn wir am Ende des Tages in das Hotel zurückkamen. Damals habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Aber eineinhalb Jahre später, als ich versucht habe, eine Geistergeschichte zu schreiben, erinnerte ich mich daran, dass ich selbst mal an einer Teil hatte. Also schrieb ich über die Erfahrungen, die wir während des Drehs zu „The House of the Devil“ gemacht hatten. Außerdem wollte ich eine Geistergeschichte im mittelständischen Milieu erzählen, denn ich dachte, es wäre eine gute Idee, diese Verbindung aufzuzeigen zwischen dem Gefühl, im mittelständischen Lebensstil festzusitzen, und einem Geist, der an einem bestimmten Ort festsitzt.
 
 
Haben Sie schon mal einen Geist gesehen?
 
Ich weiß nicht. Ich habe keinen Geist gesehen, nicht bevor ich selbst welche in meinen Horrorfilmen erschaffen habe. Aber ich würde sagen, im Yankee Pedlar zu wohnen, kommt der Erfahrung sehr nahe, denn es ist ein wirklich seltsamer Ort an dem seltsame Dinge geschehen. Natürlich muss es nicht gleich ein Geist sein, wenn etwas Merkwürdiges passiert, aber irgendetwas sagt dir, da ist etwas. Die ganze Stadt glaubt, dass es an diesem Ort spukt.
 
 
Würden Sie ihren Film eher als ein klassisches Geistermärchen oder als eine moderne Horrorgeschichte beschreiben?
 
Es ist eine klassische Geistergeschichte mit modernen Charakteren. So sehe ich das. Ich wollte eine traditionelle, altmodische Geistergeschichte erzählen, aber moderne Charaktere damit konfrontieren, um zu sehen wie sie sich fühlen und reagieren würden.
 
 
Wie wichtig ist Ihnen Realismus in ihren Horrorfilmen?
 
Das ist von Fall zu Fall verschieden und kommt auf den einzelnen Film an. An sich versuche ich sehr realistische Filme zu machen. Sie können aber auch verrückt, surreal und bizarr sein. Es geht mir dabei nicht darum, was sinnvoller wäre. Bei „The Inkeepers“ war es der Versuch, dem Zuschauer die Charaktere und die Geschichte persönlich nahe zu bringen, sodass er eine Beziehung zu ihnen aufbaut. Wenn dann der Horror einsetzt, macht er sich wirklich Sorgen um sie, weil er sie mag und sich ihnen verbunden fühlt. Das macht die ganze Situation noch unheimlicher und gruseliger. Realismus ist dafür das richtige Mittel. Wenn die Hauptfigur Claire, wie jeder andere auch, den Müll rausbringen muss, ist das lustig und sympathisch. Das macht es dann auch so beunruhigend, wenn ein Geist sie angreift, denn man denkt sich, ich mag sie und ich kenne sie gut. In diesem Fall ist Realismus hilfreich.
 
 
Können Sie uns etwas von ihrem nächsten Projekt erzählen?
 
Ja, ich kann Ihnen sagen, dass es „The Sacrament“ heißt und dass ich mit Eli Roth zusammen arbeite. Aber ich versuche die Story geheim zu halten. Ich weiß nicht, wie lange sich das durchhalten lässt, aber ich versuche sie geheim zu halten, bis der Film rauskommt. Wir werden sehen, wie lange das funktionieren wird. Man kann ja heutzutage alles über das Internet herausfinden, doch das war nicht immer so. Und dieser Film ist sehr reizvoll für mich, sodass ich die Leute noch im Unklaren lassen will. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte.
 
 
Vielen Dank für das Gespräch!
(Falko Theuner, Felix Ritter)

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