Was wurde aus Timm, Giga & Co?

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Ehemalige Astra-Sender

Vorteile von IPTV

Doch das Geld alleine sei nicht ausschlaggebend für die IPTV-Verbreitung von Family TV gewesen. „Wir haben von Beginn an unseren Sender im Internet gesehen aus dem Grund, dass es einen linearen TV-Sender in Deutschland bislang in diesem Volumen, wie wir ihn betreiben, noch nicht gegeben hat“, betont Timo Storost. Einen enormen Vorteil beim Internet-TV sieht der Family-TV-Geschäftsgründer zum anderen in der ortsunabhängigen Nutzung – ob Zuhause am Computer oder unterwegs: Family TV ist prinzipiell überall empfangbar. Beispielsweise kann der Sender kostenlos via Zattoo oder auch über den Webbrowser im Livestream auf der eigenen Internetseite angeschaut werden.
 
Da man Family TV weiterhin kostenlos anbieten möchte, sei eine künftige Einstpeisung des Senders in die IPTV-Angebote von Telekoms „Entertain“ oder „Vodafone TV“ kein Thema, meint der Senderchef. „Wir finanzieren uns als lizenzierter Vollprogrammsender durch die klassische Werbeunterbrechung und dem Verkauf von Sendeflächen. Auch sind wir der festen Überzeugung davon, dass wenn Family TV ein Pay-Angebot wäre, er nicht diese Reichweite bekäme, wie wir sie jetzt haben und hoffentlich auch noch ausbauen können“, so Storost weiter.

Zuerst Web, dann Sat?

Auf die Frage, ob Planungen bestehen, das Angebot von Family TV irgendwann auch via Kabel und Satellit zu verbreiten, um eine noch größere Zuschauerreichweite zu erreichen, erzählt Storost, dass man sich derzeit im Internet sehr wohl fühle. Man sehe außerdem an den Umsatzzahlen, dass das Konzept aufgehe und Family TV nicht nur von Zuschauern, sondern auch insbesondere von Werbekunden verstärkt angenommen werde.
 
„Aktuell ist eine Verbreitung über Kabel oder Satellit nicht geplant, da dies wiederum neue und vor allem höhere Kosten bedeuten würde“, so der Senderchef. Bei einer Verbreitung über Kabel oder Satellit würden neue Lizenzen benötigt, die sich aktuell so nicht refinanzieren lassen würden. Mit dem Modell IPTV fährt Family TV zur Zeit also sehr gut. Mal schauen, wann es andere Programmanbieter dem Internet-TV-Sender gleich tun werden.

Kein Rettung für Yavido

Der Musiksender Yavido ist Ende März nun endgültig von den Bildschirmen verschwunden. Bei Euro I sieht man offenbar keinen Weg mehr, den Sender rentabel zu betreiben. „Die Möglichkeiten, die sich für einen national aufgestellten werbefinanzierten Musikvideo-Streamingdienst in dem international stark umkämpften Online-Musikmarkt für YAVIDO bieten, hängen zu stark von den nationalen Rechte- und Betriebskosten ab und bieten bei den derzeit erzielbaren Werbeerlösen kein Spielraum für Rentabilität“, hieß es in der Begründung.
 
Yavido war im Jahr 2005 an den Start gegangen und bot interessierten Zuschauern seitdem ein Programm, dessen Spektrum von Black Music über Dance bis hin zu Pop Music reichte. Zu empfangen war der Sender zuletzt über Smart-TV-Portale und als Web-TV-Angebot im Internet. Die digitale Verbreitung über Satellit (Astra) wurde bereits Ende 2011 eingestellt.

(Maria Hollwitz)

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