„Strange New Worlds“ steht sich selbst im Weg: Wo will Staffel 3 hin?

19
11316
"Star Trek; Strange New Worlds", Staffel 3
©TM & © 2024 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.

Die neueste Episode von „Star Trek: Strange New Worlds“ zelebriert einen vulkanischen Comedy-Exkurs, doch dahinter knirscht es im Gebälk.

Mittlerweile sind wir bei der achten Episode der dritten Staffel von „Star Trek: Strange New Worlds“ angekommen. Die neue Folge mit dem Titel „Vier und ein halber Vulkanier“ ist heute auf Paramount+ online gegangen. Nach den jüngsten Abstechern, die eher einen ernsteren Ton auffuhren, wird nun wieder vollends der Comedy gefrönt. Allerdings ist auch das Staffelfinale mit Folge 10 nicht mehr weit und es wurden so einige spannende Fäden in den letzten Episoden einfach links liegen gelassen. Wo führt das noch hin?

Mangel an Highlights

Hand aufs Herz: Wir sind in Staffel 3 inzwischen bei der achten von zehn Episoden angekommen und zieht man eine vorläufige Bilanz, so gab es eigentlich nur zwei Episoden, die richtige Knaller waren … und zwar die dritte namens „Shuttle nach Kenfori“ sowie die fünfte mit dem Titel „Durch die Linse der Zeit“. In den Folgen drum herum gab es natürlich gleichfalls hier und da schöne, spannende oder lustige Momente und das gilt ebenso für das aktuellste Abenteuer. Doch schaut man vom jetzigen Stand zurück, wurde auf dem Weg bis hier hin so vieles liegen gelassen, was nach einer Fortführung lechzt.

"Strange New Worlds", Star Trek
©TM & 2024 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved. – Wirklich gut kommen die Vulkanier in dieser neuen Episode nicht weg. Sie gelten entweder als Witzfiguren oder als verbohrt und engstirnig, was natürlich auch mit einer Überhöhung alles Menschlichen einher geht.

Was ist mit den Klingonen, die in „Shuttle nach Kenfori“ für packende Action gesorgt haben? Was ist mit den düsteren und faszinierenden uralten Geheimnissen, die bei der archäologischen Ausgrabung in „Durch die Linse der Zeit“ entdeckt wurden? Natürlich gehört es im Gegensatz zu „Discovery“ zum Serienkonzept von „Strange New Worlds“, in jeder Episode eigenständige Storylines zu präsentieren, wie das auch in lange vergangenen Jahrzehnten bei „Star Trek“-Serien so üblich war.

Aber damals hatten die jeweiligen Staffeln von „Die nächste Generation“ oder „Deep Space Nine“ auch viel mehr Episoden zur Verfügung und somit ausgedehnteren narrativen Spielraum, wobei Lückenfüller-Episoden oder anderweitig verstreute Exkurse (die es auch damals zweifellos gab) nicht so sehr ins Gewicht fielen wie beim deutlich weniger umfangreichen „Strange New Worlds“.

„Strange New Worlds“ kreist um sich selbst

Zunächst kurz zur neuesten Folge: Captain Pike (Anson Mount), Sicherheitschefin La’an Noonien-Singh (Christina Chong), Kommunikationsoffizierin Uhura (Celia Rose Gooding) und Krankenschwester Chapel (Jess Bush) lassen sich aus Tarnungszwecken in genetische Vulkanier transformieren, doch nach getaner Arbeit scheitert die Rücktransformation. Während dieses Problem erforscht wird, sorgen jene vier vulkanischen Versionen an Bord der Enterprise für eine Menge Verwirrung, Verärgerung und vor allem für emotionales Chaos.

"Star Trek: Strange New Worlds", Staffel 3
©Paramount – Pike, Uhura, La’an und Chapel wollen gar nicht mehr zu Menschen zurück verwandelt werden. Sie sind von ihren neuen vulkanischen Fähigkeiten begeistert.

Viel mehr ist zu diesem jüngsten Abenteuer eigentlich auch nicht zu sagen, was den Kern der obig angerissenen Schieflage verdeutlicht. All die vermeintliche Abwechslung, die hier in jeder neuen Episode geboten wird, speist sich vor allem aus selbstreferenziellen Spielereien und weniger aus einem durchdachten erzählerischen Gesamtkonzept. So stützt sich „Strange New Worlds“ nämlich durchaus auf episodenübergreifende Narrative, nur dass dabei in erster Linie amouröse Verstrickungen innerhalb der Enterprise-Crew priorisiert werden anstatt politische Konflikte oder externe Bedrohungen wie die Klingonen … Warum?

Bei nur zehn Episoden pro Staffel verengt sich alles viel zu einseitig um die stetigen Irrungen und Wirrungen innerhalb der Kern-Crew der Enterprise, was so viele spannende „Star Trek“-Horizonte, die uns in weite Fernen entführen könnten, ausklammert. Mit den letzten beiden bevorstehenden Episoden gibt es immerhin noch die Chance, zum Schluss noch ein bombiges Staffelfinale abzuliefern … und dafür muss lediglich das aufgegriffen werden, was mit den beiden zuvor erwähnten Highlight-Folgen bereits angefangen wurde. Bisher jedenfalls hält sich die Begeisterung über die dritte „Strange New Worlds“-Staffel trotz Unterhaltungswert spürbar in Grenzen.

19 Kommentare im Forum
  1. Ich weiß nicht was der Autor wieder gesehen haben will. Ich fand die 8. Folge sehr lustig. Ist doch schön, wenn sich die Produzenten mal was trauen und nicht nur Action und Spektakel zeigen. Die Achte Folge fand ich sehr lustig. Bisher gefällt mir die 3. Staffel von Star Trek: Strange New Worlds am besten.
  2. Die 3.Staffel ist eine Vollkatastrophen. Jede Folge ein anderer Scheiss. Musical, Retro, Mocudary, wie spielen ein Krimi usw. Die 3. Staffel von Picard hatte schon nichts mehr mit der Serie damals zu tun. Auch wenn der Cast bei Strange New Worlds gleich blieb kommt es mir dennoch genauso vor. Die Staffel hat eigentlich nichts mehr mit der Serie zu tun. Eigentlich nur noch belanglose Lückenfüller Folgen die nicht aufhören.
  3. Seitdem in einer Folge die Darsteller Comic Figuren waren, erwarte nichts normales von dieser Serie. Ich finde es gut wie die Serie läuft, mal was anderes.
Alle Kommentare 19 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum