
Stuttgart – Die Münchner Mediengruppe Süddeutscher Verlag hat ihre Bewerbung für ein bundesweit verbreitetes Hörfunkangebot im digitalen Radiostandard DAB Plus zurückgezogen. Insgesamt bewerben sich noch sieben Gruppen um die bundesweiten Kapazitäten.
Der Süddeutsche Verlag hat seine bundesweiten DAB-Ambitionen gestoppt. Wie die zuständige Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) am Montag in Stuttgart mitteilte, hat neben dem Süddeutschen Verlag auch das internationale christliche Medien-Netzwerk United Christian Broadcasters (UCB) sein Angebot zurückgezogen. Damit gibt es derzeit noch sieben Bewerbermit insgesamt elf digitalen Programmangeboten um bundesweite Übertragungskapazitäten.
Mit seinem Tochterunternehmen SV Teleradio wollte der Süddeutsche Verlag ursprünglich das bundesweite Programm „Süddeutsche Zeitung Radio“ aufbauen und über DAB verbreiten. Die Münchner Mediengruppe gab offiziell keine Begründung für ihren Ausstieg an.
Die sieben verbliebenen Bewerber, zu denen unter anderem die in Leipzig ansässige Radioholding Regiocast und das private Hörfunkprogramm NRJ gehören, müssen der Kommission bis zum 22. Juli einen Vertrag mit dem zuständigen Sendernetzbetreiber Media Broadcast vorlegen. Anfang August will dann die ZAK über die Aufteilung der Übertragungskapazitäten entscheiden.
Da es mehr Bewerber als Frequenzen gibt müssen sich die Radiosender zunächst untereinander einigen. Sollte keine Einigung zustande kommen, müssen die Gremienvorsitzendenkonferenz eine Auswahlentscheidung treffen.
Private Anbieter von Hörfunkprogrammen konnten sich bis Mitte März auf insgesamt zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Kapazität über DABplus bewerben. Ein Drittel ist bereits an die öffentlich-rechtlichen Programme des Deutschlandradios – DRadio Wissen, Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur – vergeben. Wie viele Programme über die restliche Kapazität verbreitet werden können, hängt nach Angaben des Netzbetreibers Media Broadcast von Klangqualität und zusätzlichen Inhalten ab. Die Kapazitäten bei DABplus reichen für maximal 15 Sender. Die Sender, die den Zuschlag erhalten, können frühestens 2011 auf Sendung gehen. [mw]
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