
Lissabon – Kabel Deutschland will seine Netze auf den neuen Standard DVB-C2 umrüsten. Auch acht weitere europäische Kabelnetzbetreiber wollen den neuen Standard vorantreiben.
Kabel Deutschland (KDG) will seine Netze auf den neuen Standard DVB-C2 für Video On Demand und HDTV-Fernsehinhalte umrüsten. KDG-Technik-Chef Christoph Schaaf sagte auf der DVB-Messe in Lissabon, die neue Technologie ermögliche Einsparungen von bis zu 30 Prozent im Vergleich mit der mittlerweile 15 Jahre alten DVB-C-Technologie von heute. Zwölf HDTV-Kanäle würden in einen 8-Megahertz-Kanal passen, was einen Zuwachs von 100 Prozent bedeute.
Sobald entsprechende Chipsets von den Herstellern angeboten würden, werde sie KDG in seine Boxen einbauen. Sein Unternehmen sei bereits in Verhandlungen mit verschiedenen Herstellern und erwarte die ersten Tests im vierten Quartal 2010. „Hersteller von Unterhaltungselektronik sehen ein großes Marktpotential aber es ist eine echte Herausforderung”, so Schaaf. Heute gehe ein Kunde ins Geschäft und kaufe einen Fernseher der Kabel-fähig sei. Wenn der Branche das mit der neuen Technik gelänge, wäre ein echter Fortschritt erreicht.
John Adam Head of Business Development bei Samsung sagte, es sei für die Hersteller schwierig, die neue Technik zu integrieren. Für DVB-T und DVB-C sei das Problem gelöst worden. Jetzt stünden T2 und C2 an und es wäre verwegen zu sagen, wann Samsung diese Technik impementiere. Die Kabelnetzbetreiber müssten ihren Fahrplan bekanntgeben.
Auch von Unitymedia ist zu hören, dass sie am neuen Kabelstandard arbeiten. Beide Unternehmen gehören zu den neun europäischen Kabelnetzbetreibern, die die Einführung von DVB-C2 unterstützen. Die Abstimmung über die Einführung des neuen Standards ist abgeschlossen. Die Genehmigung dürfte in wenigen Wochen erfolgen. [mw]
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