
Köln – Parm Sandhu, Geschäftsführer des Kabelnetzbetreibers Unitymedia, hält die Zersplitterung der deutschen Kabellandschaft für politisch nicht gewollt, sondern für eine Strategie der Deutschen Telekom.
„Die deutschen Kabelnetze wurden mal als Ganzes gebaut; die Deutsche Telekom hat sie erst auf Druck der EU so spät wie möglich und dann häppchenweise verkauft, um sich so lange wie möglich die Konkurrenz vom Hals zu halten“, sagt Sandhu gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Heute sehe das anders aus, denn das Kabel erlebe derzeit einen starken Aufschwung.
Im Kabelmarkt benötige man „eine kritische Masse, denn sie ermöglicht operative und finanzielle Synergien, die den Wettbewerb weiter fördern können“, schlussfolgert Sandhu.
„Ein lebendiger, fairer Wettbewerb zwischen Kabel und DSL ist aktiver Verbraucherschutz“, sagt Sandhu, der in Brüssel die Interessen deutscher Kabelnetzbetreiber vertritt. Die EU-Kommission sei „bereits mehrfach zugunsten der Kabelkunden eingeschritten – etwa gegen die Förderung von DVB-T und auch gegen verschiedene Versuche der Bundesregierung, die Deutsche Telekom zu bevorzugen“. Sandhu fordert, „dass die Bundesregierung den Infrastrukturwettbewerb fördert, statt in ineffiziente DSL-Technologie zu investieren“. [ar]
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