
Dortmund – Der Verein Deutsche Sprache hat zu einem Gebührenboykott aufgerufen, um die öffentlich-rechtlichen Radios dazu zu bringen, künftig mehr deutschsprachige Musik zu spielen.
„Der Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS) kritisiert, dass deutschsprachige Musik im öffentlich-rechtlichen Radio benachteiligt wird“, heißt es zur Begründung des Boykotts auf der Homepage des Vereins. In den meisten Radioprogrammen liegt der Anteil deutscher Lieder nach Angaben des VDS unter zehn Prozent.
Der VDS-Vorstand habe daher die 33 000 Mitglieder dazu aufgerufen, ab dem 1. September einen Teil der Rundfunkgebühren einzubehalten. „Statt der monatlichen 5,76 Euro werden wir nur noch vier Euro zahlen“, erklärte der VDS-Vorsitzende Walter Krämer. Von den einbehaltenen 1,76 Euro sollen die VDS-Mitglieder 76 Cent an die BBC überweisen. „Das Geld für die englische Musik soll dahin gehen, wo die Musik herkommt“, so Krämer laut Mitteilung des VDS.
Der VDS setzt sich dafür ein, dass die deutsche Sprache als Kulturform besser gefördert wird. Eine Forderung des VDS nach mehr deutscher Musik im Rundfunk führte 2004 zu einer Anhörung im Deutschen Bundestag. Viele Radiosender hatten daraufhin den Anteil deutschsprachiger Künstler im Programm erhöht oder Spartensendungen eingerichtet. [cg]
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