
Halle – Der wiedergewählte Vorsitzende des Vereins Digital Radio Mitteldeutschland, Uwe Ludwig, hat die Politik dazu aufgefordert, klare Signale für die Digitalisierung desHörfunks auszusenden.
Die Politik müsse die Industrie zu Multinormradios verpflichten, die ab dem Jahr 2010 sowohl analoges als auch digitales Antennenradio empfangen können, fordert Ludwig in einer Mitteilung des Vereins.
Der Verein Digital Radio Mitteldeutschland habe außerdem seinen Vorschlag erneuert, private Programmveranstalter über einen Digitalisierungsfonds den Einstieg in Digital Radio zu erleichtern. Als Richtwert dafür sollten die 30 Millionen Euro dienen, welche die ARD derzeit von der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs) für den Einstieg des öffentlichen rechtlichen Hörfunks in Digital Radio abruft, findet Digital Radio Mitteldeutschland.
„Für den Neustart von Digital Radio sollte die zeitlich begrenzte gemeinsame öffentlich-rechtliche und private Nutzung eines Startmultiplex als eine Handlungsoption favorisiert werden, um privaten Programmveranstaltern einen Einstieg zu erleichtern“, ist eine weitere Forderung des Vereins.
Im Hinblick auf die derzeit vom VPRT geführte Diskussion über Internetradio und einen Ausstieg bei DAB betonte Ludwig, dass die zeitgleiche Ansprache vieler Hörer auch künftig nur durch – digitale – Terrestrik möglich sei. Das Internet könne allenfalls eine Ergänzung, aber niemals eine Alternative für die terrestrische Verbreitung sein.
Die EU-Kommission hatte die Einführung des digitalen Hörfunks für 2015 für ihre Mitgliedsstaaten empfohlen.
Uwe Ludwig wurde am 19. Juni 2009 in seinem Amt als Vorstandsvorsitzender des Vereins Digital Radio Mitteldeutschland bestätigt und will in den kommenden Jahren den Verein weiter als Digital-Radio-Plattform ausbauen, auf der sich alle Marktbeteiligten über die Digitalisierung des Hörfunks austauschen können, heißt es.
Im Verein Digital Radio Mitteldeutschland haben sich private Hörfunkketten Sachsen-Anhalts, Privatsender aus Thüringen und Sachsen, die Medienanstalt Sachsen-Anhalt, Media Broadcast sowie regionale Firmen und Institute zusammengeschlossen. [ar]
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