
Ein Gerichtsentscheid zu Ungunsten des Programms bestätigte UKW-Abschaltung und Vergabe an anderes Unternehmen.
JazzRadio Berlin hat den Sendebetrieb auf DAB+ Kanal 7B am 10. September aufgenommen. Das geschieht vor dem Hintergrund, dass am gleichen Tag das Verwaltungsgericht Berlin einen Eilantrag der JazzRadio Deutschland UG & Co. KG gegen die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) weitgehend zurückgewiesen hat. Dabei ging es um die Vergabe der UKW-Frequenz 106,8 MHz in der Bundeshauptstadt.
Die MABB hatte die Frequenz ab 1. Januar 2026 an die eagle Broadcast Brandenburg GmbH vergeben, die dort das Hörfunkprogramm „106.8 pure fm“ mit elektronischer Musik senden will. Das hat das Gericht jetzt für rechtmäßig erklärt und damit einen Eilantrag der JazzRadio Deutschland UG & Co. KG zurückgewiesen. Formelle Mängel im Verfahren seien nicht erkennbar, auch die Anwendung der Auswahlkriterien sei korrekt erfolgt, hieß es.
UKW-Übergangsfrist von Oktober bis Dezember 2025
Bedenken äußerte die Kammer lediglich bei der Übergangszuteilung der Frequenz vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2025 an die Radio B2 GmbH („jazz fm“, ein weiteres Jazzformat auf den Frequenzen 91,0 MHz in Berlin und 90,7 MHz in Potsdam). Deshalb darf JazzRadio Berlin bis Jahresende weiter auf 106,8 MHz senden, bevor am 1. Januar 2026 pure fm den Sendebetrieb übernimmt. JazzRadio kann innerhalb von zwei Wochen Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gegen den Beschluss einlegen.
JazzRadio Berlin sendet seit 2010 auf der UKW-Frequenz Berlin 106,8 MHz. Die MABB hatte den Sendebetrieb auf dieser Frequenz ab dem 30. September jedoch vorerst „jazz fm“ und ab nächstem Jahr „106.8 pure fm“ zugeteilt. Dagegen richtete sich der Eilantrag von JazzRadio Berlin. Die Macher gingen davon aus, dass die Entscheidung rechtswidrig ist. Sie wollten weiterhin auf der alten UKW-Frequenz senden.
Bewerbung für DAB+ Voraussetzung für UKW-Zuteilung
JazzRadio Berlin hatte sich auf ausgeschriebene Frequenzen für Berlin und Brandenburg beworben. Wie aus einer Stellungnahme des Senders hervorging, hatte man am 30. Januar eine Bewerbung auf ausgeschriebene Frequenzen eingereicht. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg hat insgesamt 13 Bewerbungen für die fünf verfügbaren UKW-Frequenzen erhalten, „einschließlich unserer Frequenz 106,8“, hieß es vom Sender.
„Wir haben uns außerdem entschieden, uns separat um eine DAB+-Lizenz zu bewerben, da viele Hörer uns dazu ermutigt haben“. Die Bewerbung für DAB+ war allerdings auch Voraussetzung, um auch über UKW senden zu dürfen. Weitere Bewerber für die ausgeschriebenen UKW-Frequenzen Berlin waren die Veranstalter bigFM, ByteFM. jazz fm (Radio B2 GmbH), FG Chic, Großstadtradio, Power Radio, Rdaio Orient, 91.0 Super B, die Freien Radios Berlin/Brandenburg, 106.8 pure fm, artbeat BERLIN FM und Radio BHeins.
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- 240725 Jazzradio DAB+: Jazzradio