
Auch der WDR muss zur Erfüllung des ARD-Reformstaatsvertrags Programme einstellen. Nun wurde bekannt, dass neben der Verbreitung von „Die Maus“ auch jene von „WDR Event“ über Digitalradio DAB+ angedacht ist.
Was ist genau geplant?
Spannend ist, wie das Wort „Einstellung“ ausgelegt wird. Reicht dafür, die Verbreitung von Programmen über einen Verbreitungsweg zu beenden? Denn offensichtlich will der WDR sowohl „Die Maus“, als auch „WDR Event“ im Netz weiter betreiben. An und für sich ja eine tolle Sache, weil so wichtige Programme weiter erhalten bleiben würden. „Die Maus“ steht schließlich für ein erstklassiges Kinderprogramm, dessen wahren Wert man nicht unterschätzen sollte. Aber auch „WDR Event“ ist nicht zu unterschätzen. Zumal es hier auch Bundesligaspiele und hochkarätige Veranstaltungen aller Art übertragen werden.
Aber was spart man sich effektiv, wenn die Programme nur auf DAB+ abgeschaltet werden und im Netz weiter laufen? Schließlich werden die DAB+-Übertragungskosten für den WDR dadurch nicht geringer. Welche Einsparungen beim WDR tatsächlich kommen werden ist aber noch nicht fix. Zumindest haben die WDR-Gremien den Plänen noch nicht zugestimmt.
Hätte man nicht anders sparen können?
Gerade beim WDR wäre Einsparungspotential auf ganz anderer Ebene gegeben. Und zwar in einer Art und Weise, die die Politik offensichtlich übersehen hat. Nordrhein-Westfalen ist zwar das bevölkerungsreichste Bundesland in Deutschland, Flächenmäßig liegt man aber nur auf Platz 4. Braucht es da wirklich acht Regionalversionen von WDR 2 und sieben von WDR 4? Kleinräumige Berichterstattung ist zwar ganz nett, aber leben wir nicht längst in einer Welt, in der man schon lange weit über den eigenen Tellerrand hinaus schaut?
Braucht es also so viele Regionalversionen? Sie schlagen sich beim WDR sogar in einem zweiten landesweiten DAB+-Multiplex auf Kanal 9A nieder. Wie wir aus zahlreichen Meinungen von Bewohnern aus der Region vernommen haben. Sehen diese in diesem zweiten Mux so gut wie kaum einen Mehrwert. Denn WDR2 oder WDR4 gibt es auch schon im ersten WDR-Paket.
Für uns unerwartet war zudem die mehrfach gehörte Aussage, dass die Bevölkerung bei der Auswahl von WDR2 und WDR4 nicht zwingend auf die Heimatversion geachtet wird. Stattdessen nimmt man bei WDR 2 und 4 jene Version, die als erstes in der Senderliste auftaucht. Also WDR 2 Aachen oder WDR 4 Aachen. Es ist zu befürchten, dass es sich hier nicht nur um die Vorgehensweise einiger weniger handelt. Weiter wurde angegeben, dass viele mit drei bis vier Regionalversionen von WDR 2 und 4 das Auslangen finden würden.
Was nichts anderes bedeutet, als dass der WDR seinen gesamten zweiten DAB+-Multiplex einsparen könnte. Wir sprechen hier von nicht weniger als 16 Senderstandorte.
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