Moderner Einkabel-LNB: Grundig GLD 244 im Test

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Grundig GLD 244, Einkabel-LNB
©GSS Smart Solutions, Grundig

Um ganze Häuserblocks mit Satelliten-Signalen zu versorgen, war bisher eine Verteilanlage nötig. Über das LNB konnten maximal acht Teilnehmer versorgt werden. Mit dem Unicable Standard (dCSS) ändert sich dies. GSS Grundig bietet ein leistungsfähiges LNB für insgesamt 28 Tuner an.

Äußerlich unterscheidet sich der LNB nicht von anderen Konvertern. Er wirkt zwar etwas größer, jedoch handelt es sich um ein hochmodernes Kombi-LNB, welches sich optisch nur schwer von älteren, preisgünstigeren Empfangsmodulen unterscheiden lässt. Auf der Unterseite befinden sich wie gewohnt vier in einer Linie angeordnete F-Anschlüsse, wobei ein weiterer Anschluss in goldener Farbe gehalten ist. Dieser Anschluss verbirgt den Unicable-Ausgang für bis zu 24 Modulatoren.

Das LNB besitzt zudem den klassischen Aufbau, bestehend aus dem LNB-Kopf, dem Hals sowie einem nach unten ausgeführten Hauptteil. Der Konverter kann in jeder Offset-Antenne mit einem 40-mm-LNB-Halter montiert werden und wird vom Hersteller in der Farbe Anthrazit angeboten. Ein kleiner Nachteil dabei ist die erhöhte Erwärmungsgefahr bei Sonneneinstrahlung. Die Abdeckkappe an der Front besteht aus UV-beständigem weißem Kunststoff. An der Unterseite verfügt das LNB über eine Wetterschutzkappe.

Anschluss

Grundig GLD 244, mit Wetterschutz
©GSS Smart Solutions, Grundig – Über die vier Legacy-Anschlüsse können 4 Receiver betrieben werden, am goldenen Anschluss bis zu 32

Eine Zuleitung genügt, um bis zu 24 Tuner mit Sat-Signalen über das Grundig-LNB versorgen zu können. Der JESS-Standard, auch als EN50607 bezeichnet, erlaubt es dem Konverter, angeforderte Pakete in einem für jeden Empfänger eigenständigen Frequenzbereich weiterzugeben. Die Zuleitung kann entweder etagenweise oder wohnungsweise aufgesplittet werden. Bei der Zuweisung der entsprechenden Frequenzen ist Vorsicht geboten, da jede Frequenz nur einmal verwendet werden darf.

Die Stromversorgung erfolgt ausschließlich über die Koaxialleitung vom Tuner aus, unabhängig davon, ob ein oder 24 Receiver gleichzeitig zugreifen. Die Stromaufnahme ist so begrenzt, dass sie auch von einem Tuner bereitgestellt werden kann. In unserem Test haben wir das LNB an einer Anlage mit 15 Tunern und Enigma2-Receivern betrieben. Diese Geräte unterstützen EN50607 optimal und das Unicable2-LNB ist bereits in den erweiterten Antennen-Einstellungen der Geräte vorkonfiguriert. Der Test zeigte, dass diese Lösung problemlos funktioniert.

Wir konnten keine Fehlfunktionen wie Störungen, Signalschwankungen oder Aussetzer feststellen. Falls nicht alle Geräte im Haus JESS verarbeiten, können bis zu acht Geräte, die das Unicable-Protokoll unterstützen, ebenfalls genutzt werden. Bei Vorhandensein von 16 Receivern, die JESS verwenden, und acht, die nur Unicable unterstützen, können alle Receiver mit dem LNB genutzt werden. Über die vier Legacy-Ausgänge werden auch Receiver unterstützt, die Unicable nicht verarbeiten können. Boxen mit Spezialfunktionen wie Blindscan können an einem dieser vier Ausgänge ebenfalls angeschlossen werden, benötigen jedoch separate Zuleitungen.

Grundig GLD 244, Anschluss
©GSS Smart Solutions, Grundig

Empfangswerte

Bei den Empfangswerten sind kaum Unterschiede zu herkömmlichen LNBs festzustellen. Unser Messgerät zeigt durchschnittlich 15,1 dB Träger-Rauschabstand an einer 85 cm großen, auf Astra ausgerichteten Antenne. Dies ist ein guter Wert, der auch bei schlechtem Wetter ausreichend Reserven bietet. Besonders hervorzuheben ist die Stromaufnahme des Empfangsgeräts. Im Test messen wir maximal 140 mA, sodass das LNB uneingeschränkt mit DiSEqC-Motoren genutzt werden kann.

Fazit zum Einkabel-LNB Grundig GLD 244

Der Grundig GLD 244 überzeugt im Test auf ganzer Linie. Nicht nur die hohe Leistungsfähigkeit ist hervorzuheben, auch bei den Empfangswerten und der Zuverlässigkeit konnten keine Schwächen festgestellt werden. Daher verlässt der Empfangskonverter das Testlabor mit dem Prädikat „ausgezeichnet“. Zusätzlich punktet das Gerät durch Flexibilität dank der zusätzlichen Legacy-Ausgänge.

Text: Ricardo Petzold / Redaktion: Felix Ritter

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