Neue Details zum Empfang der ORF-Programme über 9 Grad Ost

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ORF1 HD und ORF Sport+ HD auf 9 Grad Ost kommen jedenfalls schwächer, als die anderen Italienbeam-Transponder

Wie bereits berichtet, sind ORF1 und ORF Sport+ seit einigen Tagen unverschlüsselt über Satellit zu empfangen. Allerdings nur über 9 Grad Ost und als Signalzuführung für die terrestrische DVB-T-Ausstrahlung.

Die beiden ORF-Programme werden über Eutelsat 9B auf Transponder IT10 auf 12,466 GHz vertikal im Multistream-Verfahren ausgestrahlt. Dieses Übertragungsverfahren wird längst nicht von allen Sat-Receivern unterstützt, womit die Zahl jener, die technisch in der Lage sind, die Programme zu sehen, schon einmal relativ gering ist.

Wie ist das mit dem Italien-Beam?

Wie bereits der Name verrät, ist der Italienbeam auf Italien ausgerichtet. Außerhalb der Landesgrenzen fällt die Signalstärke rasch ab, womit der Empfang unter anderem in Richtung Norden schnell mal komplizierter wird.

Teilweise erschwerend kommt hinzu, dass der Nord- und Ostbeam des Eutelsat 9B dieselben Frequenzen und Polatisationsebene wie die Transponder des Italien-Beams nutzen. In weiten Teilen Deutschlands bedeutet das, das beide Ausleuchtzonen gleich gut ankommen und sich so gegenseitig stören, dass man gar nichts empfangen kann.

Unterschiede beim Italien-Beam?

Uns ist aufgefallen, dass wir beim Empfang des Transponders IT10 auf der 12,466 GHz vertikal an unserem Oberösterreich-Büro mit 85 cm extreme Probleme haben. Maximal 3,5 dB über Grundrauschen und verpixelte, tonlose Standbilder, sind das höchste der Gefühle. Also ohne praktischen Wert. Im Gegenzug funktionieren aber die anderen Transponder des Italien-Beams wunderbar. Womit die 12,111, 12,149, 12,226, 12,303, 12,341 und 12,380 GHz vertikal alle mit ausreichend Signalreserven und störungsfrei kommen.

Bemerkenswert ist, dass die eben aufgezählten Italienbeam-Transponder an unserem Osttirol-Standort etwa gleich stark hereinkommen. Er befindet sich rund 20 km Luftlinie von der Grenze zu Italien entfernt. Im Vergleich dazu beträgt die Distanz zu unserem Oberösterreich-Büro mehr als das zehnfache.

Bemerkbar macht sich dieser Entfernungsunterschied offensichtlich bei Transponder IT10, über den ORF1 HD und ORF Sport+ HD uncodiert übertragen werden. Dieser kommt an unserem Osttirol-Büro zwar problemlos an, doch müssen wir auch hier ein etwas schwächeres Signal feststellen. Wobei wir hier nur von einer Größenordnung von rund 0,5 bis 0,75 dB sprechen.

In der Nähe der Kernversorgung mag das vernachlässigbar sein. Dafür scheint sich dieser kleine Unterschied umso mehr an den Rändern der Ausleuchtzone bemerkbar zu machen. Das passt auch zu Empfangsberichten aus dem süddeutschen Raum, die etwa davon berichten, ernsthafte Probleme beim Empfang mit 1 m Durchmesser zu haben.

Für uns bedeutet das, dass ORF1 HD und ORF Sport+ HD trotz ihrer FTA-Ausstrahlungen über 9 Grad Ost, für uns unerreichbar bleiben.

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2 Kommentare im Forum
  1. mir ist noch nicht klar, warum gerade diese beiden Programme ausgestrahlt werden. ORF1 und ORF S+ wurden ja schon bisher in Südtirol über DVB-T verbreitet; wieso braucht es da eine neue Zuleitung, und wenn diese umgestellt wird, warum dann nicht auch für ORF2 und ORF3?
  2. Das Ganze hat mit der Verbreitung der ORF-Programme durch die RAS in Südtirol nichts zu tun. Die beiden Programme kamen neu in den Mux RL Trentino von EI Towers, versorgen also ein anderes Gebiet.
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